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Der dritte Brief.
es ein schöner Tag werden würde, dann war mein erster Wunsch, es möchten weder Briefe noch Besuche kommen, mein Entzücken zu stören. Nachdem ich den Morgen mit allerhand Beschäftigungen hingebracht hatte, denen ich mich mit Vergnügen widmete, weil ich sie ebensogut auch zu anderer Zeit hätte vornehmen können, beeilte ich mich mit dem Mittagessen, um den Lästigen zu entwischen und mir einen längeren Nachmittag zu verschaffen. Vor ein Uhr, selbst an den heissesten Tagen, ging ich im Sonnenscheine mit dem treuen Achates fort, den Schritt beschleunigend, dass nur keiner käme, der sich meiner bemächtigte, ehe ich entronnen wäre. Aber wenn ich einmal eine gewisse Strecke zurückgelegt hatte, wie hüpfte mir dann das Herz, mit welch prickelnder Freude athmete ich auf, da ich mich sicher fühlte und mir sagte: nun bin ich mein eigener Herr für den Rest des Tages. Mit ruhigerem Schritte suchte ich mir dann irgend einen wilden Fleck im Walde, einen verlassenen Ort, wo nichts auf die Hand des Menschen wies, nichts von Knechtschaft und von Herrschaft zeugte, einen Zufluchtort, den als der erste zu betreten ich mir einbilden mochte und wo kein Störenfried sich zwischen die Natur und mich drängen konnte. Da schien die Natur vor meinen Augen eine immer neue Pracht zu entfalten. Das Gold des Ginsters und der Purpur des Haidekrautes erfüllten mich mit Staunen durch ihre mein Herz bewegende überreiche Schönheit. Die Majestät der Bäume, die mich mit ihrem Schatten deckten, die Zartheit der Sträuche, die mich umgaben, die erstaunliche