Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1911) J. J. Rousseau
Entstehung
Seite
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Unglück und Beginn der Krankheit.

fast unerträglich. Auch trat ein neues Leiden auf: Ischias, die Rousseau seltsamer Weise als ein in seiner Familie erbliches Uebel bezeichnet. Er erschrak, weil er fürchtete, durch das Hüftweh am Spazierengehen ge­hindert zu werden, dem einzigen Vergnügen, das ihm, einerambulanten Maschine übrig bleibe, und be­schloss, die Kur in dem Schwefelbade Aix-les-Bains zu brauchen. Sehr schlimm muss die Ischias nicht gewesen sein, denn er legte den Weg bis Morges am Genfer See zu Fuss zurück. Als er jenseits des Sees in Thonon eine Zusammenkunft mit seinen Genfer Freunden gehabt hatte, fühlte er sich, vielleicht in Folge der Gemüthsbewegungen kränker. Das Wetter war sehr unfreundlich, und der Reisende kehrte um. Es scheint, dass das Hüftweh auch ohne die Dusche von Aix verschwunden ist.

Häufig kehrt in Rousseaus Briefen die Klage wieder, dass sein Kopf matt geworden sei, dass er nicht mehr denken könne und zu geistiger Arbeit un­fähig sei. Doch handelt es sich dabei wohl mehr theils um vorübergehende Abspannung, theils um Ver­druss über die Thätigkeit, die Anlass zu seinem Un­glücke gegeben hatte. Mochte er sich auch zeitweise erschöpft fühlen, mochte er das Denken verwünschen, weder in seinen Briefen, noch in seinen für die Oeffent­lichkeit bestimmten Schriften aus jener Zeit ist ein

lich nur aus einer Häuserreihe besteht, und das Klima mag ziem­lich rauh sein. Man zeigt die Zimmer, die Rousseau bewohnt hat: zwei trübe unerquickliche Räume, in denen man das Wort Comfort nicht aussprechen darf.