Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1911) J. J. Rousseau
Entstehung
Seite
145
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ET An SE

Verleumdungen,

stand geschont werden...Durch seine letzte Schrift aber hat er jede Duldung unmöglich gemacht... Der Wahnsinn kann nicht mehr zur Entschuldigung dienen, wenn er Verbrechen begehen lässt. Er mag jetzt immerhin sagen, erkennt meine Gehirnkrankheit an meinen Inconsequenzen und Widersprüchen, er hat doch Jesus Christus, die Geistlichkeit und alle Be­hörden auf das Schmählichste beleidigt...Eine Ver­rücktheit, die es zu solchen Gotteslästerungen bringt, kann sie auf andere Art geheilt werden, als durch die Hand dessen, der an seinen anderen Schandschrif­ten Gerechtigkeit geübt hat?[d. h. des Henkers]... Wer ist dieser Mann? Ist es ein Gelehrter?Nein, es ist der Verfasser einer Oper und zweier ausgepfiffenen Lustspiele....ein Mensch, der noch die schreck­lichen Folgen seiner Ausschweifungen an sich trägt, und der als Marktschreier verkleidet von Dorf zu Dorf, von Berg zu Berg eine Unglückliche mit sich schleppt, deren Mutter er umkommen liess, deren Kinder er an der Thüre eines Hospitals ausgesetzt hat u. s. f. Ueber den Verfasser dieser Schmähschrift täuschte sich Rous­seau vielleicht, er hielt einen Pastor Vernes dafür, es wird aber, obwohl der Stil des plumpen Machwerks durchaus nicht an den Voltaires erinnert, mit Bestimmt­heit behauptet, dass der Verfasser Voltaire sei, der Rousseau auch anderweit füreinen niederträchtigen Verleumder, einen verächtlichen Schurken, ein Scheu­sal, das gehängt werden sollte, u. s. w. erklärte, An­scheinend verachtete Rousseau den giftigen Angreifer, er schickte das Schriftchen seinem Pariser Verleger mit

Möbius, Rousseau. 10