Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1911) J. J. Rousseau
Entstehung
Seite
147
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Flucht nach der Petersinsel.

Er wählte als Zufluchtort die Peterinsel des Bieler Sees, nachdem ihm von maassgebenden Leuten ver­sichert worden war, dass die Berner Regierung ihn | daselbst nicht behelligen werde. Auf der stillen Insel hoffte er die sehnsüchtig gesuchte Ruhe zu finden. In der That fühlte er sich auf ihr überaus glücklich, und noch kurz vor seinem Tode hat er in bezaubernder Weise die Freuden dieser Zeit geschildert. Obwohl er ganz der Natur und seinen Träumen leben wollte,| arbeitete er doch auch jetzt und schrieb denEntwurf einer Verfassung für Corsika. Die corsische National­regirung nämlich hatte Rousseau durch einen Haupt­mann Buttafuoco, der sich später als eine des Ver­trauens unwerthe Person gezeigt hat, bitten lassen, dem tapferen Volke, das das Joch der Genuesen ab­geworfen hatte, bei der Staatsbildung behülflich zu sein. Rousseau hatte sich nach langen Verhandlungen zu der Arbeit entschlossen, obwohl er das Schicksal Corsikas ahnte. In Wirklichkeit beabsichtigte schon damals die französische Regierung, sich die Insel anzu­eignen, ein Plan, der etwas später zur Ausführung ge­langte und natürlich Rousseaus Bemühungen über­flüssig machte.

Das Stillleben auf der Peterinsel sollte nur von kurzer Dauer sein. Schon im Oktober fand sich die Berner Regierung veranlasst, Rousseau aus ihrem Ge-| biete auszuweisen. Dieser Befehl veranlasste ihn zu einem Gesuche, das seine tiefe Entmuthigung kundgiebt. Sein Alter und seine Krankheit gestatteten ihm nicht,

im Beginne des Winters lange und mühsame Reisen/