Flucht nach der Petersinsel.
Er wählte als Zufluchtort die Peterinsel des Bieler Sees, nachdem ihm von maassgebenden Leuten versichert worden war, dass die Berner Regierung ihn | daselbst nicht behelligen werde. Auf der stillen Insel hoffte er die sehnsüchtig gesuchte Ruhe zu finden. In der That fühlte er sich auf ihr überaus glücklich, und noch kurz vor seinem Tode hat er in bezaubernder Weise die Freuden dieser Zeit geschildert. Obwohl er ganz der Natur und seinen Träumen leben wollte,| arbeitete er doch auch jetzt und schrieb den„Entwurf einer Verfassung für Corsika“. Die corsische Nationalregirung nämlich hatte Rousseau durch einen Hauptmann Buttafuoco, der sich später als eine des Vertrauens unwerthe Person gezeigt hat, bitten lassen, dem tapferen Volke, das das Joch der Genuesen abgeworfen hatte, bei der Staatsbildung behülflich zu sein. Rousseau hatte sich nach langen Verhandlungen zu der Arbeit entschlossen, obwohl er das Schicksal Corsika’s ahnte. In Wirklichkeit beabsichtigte schon damals die französische Regierung, sich die Insel anzueignen, ein Plan, der etwas später zur Ausführung gelangte und natürlich Rousseau’s Bemühungen überflüssig machte.
Das Stillleben auf der Peterinsel sollte nur von kurzer Dauer sein. Schon im Oktober fand sich die Berner Regierung veranlasst, Rousseau aus ihrem Ge-| biete auszuweisen. Dieser Befehl veranlasste ihn zu einem Gesuche, das seine tiefe Entmuthigung kundgiebt. Sein Alter und seine Krankheit gestatteten ihm nicht,
im Beginne des Winters lange und mühsame Reisen/