Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1911) J. J. Rousseau
Entstehung
Seite
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Unglück und Beginn der Krankheit.

zu unternehmen, in der Nähe aber finde er keine Zu­flucht mehr. So bitte er denn den Senat, ihn für den Rest seines Lebens als Gefangenen in irgend eine Burg einzuschliessen. Er wolle für seinen Unterhalt selbst sorgen, verzichte auf Papier und Feder, sowie auf den Verkehr mit der Aussenwelt, nur um einige Bücher und die Erlaubniss, zuweilen in einem Garten sich ergehen zu dürfen, bitte er. Der Senat von Bern hatte die Rohheit, diese Bitte mit dem Befehle, in 24 Stunden den Boden der Republik zu räumen, zu beantworten. Rousseau gehorchte und reiste nach einem kurzen Auf­enthalte in Biel nach Basel, um von da aus den Weg nach Potsdam, dem Wohnorte des verehrten Lord­Marschall, einzuschlagen. In Basel aber fühlte er sich schon so leidend, dass er zu der Ueberzeugung kam, er könne die weite Reise nach Berlin nicht aushalten. Diese Ansicht wurde befestigt durch die Beschwerden, die ihm die Fahrt von Basel nach Strassburg ver­ursachte. Es war dieabscheulichste Fahrt, die er je in seinem Leben gemacht, gänzlich erschöpft und von Schmerzen geplagt, kam er an. Er blieb zunächst in Strassburg und wurde hier wider Erwarten von der Gesellschaft nicht nur, sondern auch von den Be­hörden mit Zuvorkommenheit, ja Ehrerbietung auf­genommen, mit Höflichkeiten und Auszeichnungen überschüttet, Er entschloss sich nun, einen Vorschlag anzunehmen, der ihm wiederholt und mit grossem Nachdrucke gemacht worden war. Frau von Boufflers hatte ihm zuerst gerathen, sich nach England zu be­geben, wo er Ruhe finden und durch die Freundschaft