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Wachsende Verstimmung.
melden, dass er glücklich an dem Ziele angelangt sei.
Das Haus des Herrn Davenport lag auf halber Berges-_
höhe und gewährte eine weite Aussicht über das von einem Bache durchströmte, von bewaldeten Hügeln eingeschlossene Thal. Es war klein und einfach, aber behaglich. An anmuthigen Spaziergängen fehlte es nicht. Störungen von aussen fehlten, da die nächste Stadt zwei Stunden weit entfernt und überdem Rousseau ebenso wie Therese der Landessprache unkundig war. Mit alledem war Rousseau sehr zufrieden und nur das rauhe Klima seines neuen Wohnortes fand er zu tadeln. Er meinte, die Sonne habe keine rechte Kraft und die ganze Natur sei gleichsam träge und gefühllos. Anfangs glaubte er aufzuathmen, als er den Dunstkreis Londons verlassen hatte, aber bald empfand er auch in Wootton den„düsteren Einfluss der Luft“. Seine Schlaflosigkeit nahm zu, seine Stimmung verdüsterte sich, und traurige Gedanken plagten ihn. Es mag dahingestellt sein, ob und in wieweit das Klima an der Verdunkelung seines Inneren Schuld hatte. Waren auch die ersten Erfahrungen in England freundlich und wohlthuend gewesen, die weiteren waren zum Theile recht bitter. Die öffentliche Meinung, die zuerst nur Bewunderung und Theilnahme ausgedrückt hatte, schien umzuschlagen. Spöttische Bemerkungen und Verdächtigungen traten in den Zeitungen an die Stelle der Lobeserhebungen. Schmähschriften erschienen und wurden mit dem grössten Eifer verbreitet und gelesen. Für Rousseau aber erhob sich keine Stimme und der Druck der apologetischen Briefe,
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