Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1911) J. J. Rousseau
Entstehung
Seite
241
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Die beiden Redner.

Schweigen hat verhindert, dass er sich auch nur die geringste Aufklärung verschaffen konnte. So musste er sich denn auf seine eigenen Vermuthungen Vver­1assen. Er hat es sich sauer werden lassen; alles nur Denkbare, was sich zu Gunsten der Gegner sagen lässt, hat er angeführt, und wenn trotzdem nichts Trif­tiges herausgekommen ist, SO hat es, der Himmel ist sein Zeuge, nicht an seinem guten Willen gelegen.

Die Form des Gespräches hat er gewählt, weil sie besonders geeignet ist, das Für und Wider darzulegen. Der Sprechenden sind zwei: dem Einen, dem Unpartei­ischen, hat er seinen Familiennamen beigelegt, während er von sich selbst nur in der dritten Person, als von Jean-Jaques spricht; der Andere, der Vertreter der öffentlichen Meinung, istein Franzose, und er hat es sich angelegen sein lassen, diesen so verständig und so ehrenwerth wie möglich zu schildern.

Er erkennt an, dass die Gespräche übermässig lang, reich an Wiederholungen und an Abschweifungen sind. Er ist aber nicht im Stande, das Buch, das er mit Widerstreben niedergeschrieben hat, umzuarbeiten. Er hat es versucht, aber der Gedanke an seine Leiden schnürt ihm das Herz zusammen und macht ihm die Ausführung unmöglich.

Was wird aus seiner Schrift werden? Die, die über ihn verfügen, haben von seiner Arbeit Kenntniss gehabt, schon als er sie begann. Wahrscheinlich wird sie in ihre Hände fallen, und dann wird alle seine Mühe verloren sein. Doch wird er bis zum Ende auf die Hilfe des Himmels hoffen..

Möblius, Rousseau.