8 Die Gegend östlıcl r Elbniederung
hart am Fusse der diluvialen Erhebungen vorbeiströmenden Wasser unterspülen bei Hochfluth die Gehänge und geben somit Veranlassung zur Bildung schroffer Steilränder. Als ich im Juni 1884 die
dortigen Aufschlüsse besuchte, waren dieselben so günstig wie möglich aufgedeckt, denn die ganzen A\brutschmassen, welche sich dort alljährlich durch das Losbrechen von Geschiebemergel am Fusse der Gehänge zu bilden pflegen, waren durch die Hochfluthen des letzten Frühjahrs hinweggeführt worden, so dass das ganze Profil klar zu Tage lag.
Wandert man von Lostau aus hart am Elbufer entlang, so sieht man gegenwärtig etwas südlich von der grossen Hohenwarther Mergelgrube auf eine Erstreckung von ungefähr 200 m als Liegendes der dort auftretenden Diluvialablagerungen den mitteloligocänen Septarienthon zu Tage anstehen. Der Umstand, dass derselbe nur am Fusse-der Gehänge zu beobachten ist und in Folge dessen durch Absturzmassen oftmals völlig verdeckt gewesen sein kann, mag SCHREIBER!) veranlasst haben, das Vorkommen von Septarienthon daselbst, welches schon BEYRICH bekannt war, in Abrede zu stellen und die ganzen dort auftretenden Schichten ausschliesslich als diluviale anzusprechen. Im Jahre 1858 machte auch von BENNIGSEN-FÖRDER?) eine Mittheilung»über eine bisher unbekannte, kürzlich von ihm untersuchte Ablagerung von Septarienthon bei der Ziegeleiam Papenberge bei Loburg und über das Vorhandensein eines flachen, aber breiten Rückens von 5 Meilen Länge, welcher, aus Septarienthon bestehend, vom Papenberge über Möckern, Pietzpuhl, Königsborn nach Hohenwarthe sich erstreckt und dureh den Reichthum an neuen Foraminiferenarten ausgezeichnet ist.«
Wenn auch die an die Oberfläche tretenden Ablagerungen in genannter Linie ausschliesslich dem Diluvium angehören, so scheint doch die Ansicht von v. BENNIGSEN- FÖRDER insoweit richtig zu sein, als ein continuirlicher Zusammenhang des Septarienthones zwischen Loburg und Hohenwarthe unter der diluvialen Bedeckung
vorhanden ist.
1) Die Bodenverhältnisse zwischen Magdeburg und Burg, pag. 34 u. 35. 2) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1859, Bd. XI, pag. 476.