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Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde / von Felix Wahnschaffe
Entstehung
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12 Die Gegend Ostlıcl der Elbniederung

An einer Stelle, ungefähr in der Mitte zwischen Lostau und Hohenwarthe, legt sich direct auf den Septarienthon eine nach aufgerichtete, 2- 3 dem mächtige Bank von Geröllen, welche fest mit einander verkittet sind. Unter diesen befinden sich eine Menge weisslicher, mergeliger Kalksteine, welche zahlreiche Blattabdrücke von Laubhölzern enthalten. Diese Kalkyerölle findet man dort überall sehr zahlreich am Fusse des Gehänges herumliegen. Sie stammen sowohl aus der Geröllschicht als auch aus dem Geschiebe­mergel, welcher an einer Stelle ganz und gar davon durchsetzt ist. Die grosse Menge derselben deutet vielleicht darauf hin, dass das Gestein, welchem sie angehören, in der Nähe ansteht oder an­stehend war. Nach den Pflanzenabdrücken zu urtheilen, gehört das Gestein zur Braunkohlenformation, welche bei Pietzpuhl unter dem Septarienthon erbohrt worden ist.

Was die Geschiebe des.Unteren Diluvialmergels im Allge­meinen betrifft, so sind vorwiegend nordische Granite und Gneisse vorhanden. doch kommen auch Scdimentärgesteine vor. Ich beob­achtete obersilurische Beyrichienkalke und einen grauen glauko­nitischen Kalkstein, welchen Herr Dr. NogTLING die Güte hatte, nach seinen petrographischen Eigenschaften als untersilurischen grauen Orthocerenkalk von Oeland zu bestimmen, wobei er aus­drücklich betonte, dass ihm ein Gestein von ähnlichem petrogra­phischen Habitus in Esthland nicht bekannt sei.

Unter den Geschieben befinden sich sehr viel le deutlich ge­kritzte und geschrammte.

Ueber dem Geschiebemergel liegen geschichtete, zuweilen Jlehmstreifige oder durch Eisenoxydhydrat fest ve rkittete Sande oder Grande, welche zum Unteren Diluvium gerechnet werden müssen. In dem Grande nördlich von Hohenwarthe beobachtete ich Milchquarze und Kieselschiefer, wie sie sich in den jetzigen Elbschottern finden. Dieselben fehlen jedoch dem Geschie bemergel vollständig.

An zwei Punkten, einmal etwas nördlich der Hohenwarther Kirche und sodann in dem Einschnitte bei der Wassermühle gegen­über der Fähre finden sich Bänke von geschichtetem Dilu­