Der bereits erwähnten Ansicht OrTH’s. dass die Schwarzerde überall lokal erklärt werden müsse. kann ich mich nicht anschliessen. Vielmehr scheint sie, wie dies auch JAMES GEIKIE annimmt. welcher sie zu dem Löss rechnet. an eine bestimmte geologische Bildung gebunden zu sein. Auch die Schwarzerden Russlands entstanden nach meiner Auffassung durch Humifieirung einer zuerst als typischer kalkhaltiger Löss abgesetzten Ablagerung.
Die Humificeirung der Oberkrume, welche auch ich, ebenso wie OrRTH, an den Schluss der Diluvialperiode verlegen möchte, scheint zu dieser Zeit zwar vorwiegend in den Lössgebieten stattgefunden zu haben, beschränkt sich jedoch nicht ausschliesslich auf dieselben. So kommt beispielsweise in der Umgebung des Hohen Kniel unmittelbar am Rande der typischen Bördebildungen ein tiefschwarzer humoser Boden vor. welcher dort von einem geröllführenden gelben fetten Lehm(Gerölllehm) unterlagert wird.
Die chemische Untersuchung ergab folgendes Resultat:
Oberkrume vom Acker an.der Westseite des Sauren Holzes. Humus-!) und Glühverlustbestimmung der bei 110° C. getrockneten
Substanz.
Gefundene Kohlensäur« Hieraus berechneter Hun usgeh: Glühverlust p( it. pCt. pCt.
1. Bestimmung 6,63 1. Bestimmung 3,12
2. 7,11 2. 8,85 Mittel 6,87 Mittel 3,23 5,75
Auch aus der Gegend von Mewe wird von BERENDT und ÖRTH ein Boden erwähnt, welcher mit der Schwarzerde übereinstimmen soll. Nach JeEnTzscH?) überzieht derselbe das sich bis zu 100 Fuss über dem Weichselthale erhebende Diluvialplateau als eine schleierartige im Durchschnitt 0,5 m mächtige Decke und wird fast regelmässig von schwerdurchlässigem Diluvialmergel unterlagert.
') Siehe die Anmerkung S. 77.
2) Jahrbuch der Königl. preuss. geol, Landesanstalt für 1883. Berlin 1884.
pag. 64.