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Die Elbniederung.
Diese Schlickprobe besass in trocknem Zustande eine gelbbraune Farbe, während sie in feuchtem einen Stich ins Graue zeigte. Die Humusbestimmung ergab‘ einen gleichhohen Humus
gehalt, wie bei dem humosen Bördelöss(vergl. pag. 25). Während
jedoch bei letzterem der Humus eine tiefschwarze Farbe besitzt,
ist er bei dem Schlick in bräunlichen Flocken vorhanden, die sich auch bei der Schlämmanalyse bemerkbar machten.
Das hohe Absorptionsvermögen des Schlickes, welches mehr als doppelt so gross ist als dasjenige des humosen Lösses(vergl, pag. 81), ist eine Folge des hohen Thongehaltes, sowie des durch die ganze Substanz sehr fein vertheilten Humus.
Zu den mechanischen, mit dem SCHÖNE’schen Schlämmapparate und einem Normalsiebsysteme ausgeführten Analysen wurde das Material durch längeres Kochen und durch Zerdrücken der T’honknötchen mit dem Zeigefinger, der mit einem dicken Kautschuküberzuge versehen wurde, sorgfältig vorbereitet. In den Schlämmrückständen fanden sich kleine rothbraune und sehr harte Eisenconeretionen, welche sich weder zerkochen noch zerdrücken liessen, im Uebrigen bestanden erstere der Hauptsache nach aus gerundetem Quarzsand, welcher mit weissen Glimmerschüppchen und blassrothen Feldspathkörnchen vermischt war. Bemerkenswerth ist in den mechanischen Analysen das Prävaliren der Feinsten Theile(Körner unter 0,01 mm) und das vollständige Fehlen gröberen Materials.
Zum Vergleich mögen hier drei von R. KıEBS ebenfalls mit Siebsätzen und dem SCHÖNE’schen Schlämmeylinder ausgeführte mechanische Analysen des Weichselschlickes mitgetheilt werden, welche von A. JENTZSCH!) veröffentlicht worden sind. Die von Letzterem entnommenen Proben werden von ihm als Ackerboden bezeichnet. Sie unterscheiden sich von dem Elbschlick durch
einen bedeutend geringeren Gehalt an Feinsten Theilen, eine
So Eigenschaft, welche jedoch noch nicht verallgemeinert werden darf, denn es ist möglich, dass in dem ausgedehnten Schlickgebiete der Elbe auch dem Weichselschlick nahestehende oder auch
noch sandigere Ausbildungen des Schliekes vorkommen werden.
1) A. JenrtzscH, Bericht über die geologische Durchforschung des norddeutschen Flachlandes, insbesondere Ost- und Westpreussens. Schriften der physik.-ökonom. Gesellsch. zu Königsberg Bd. XXI, 1880, pag. 184.