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Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde / von Felix Wahnschaffe
Entstehung
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100 Die Elbniederung

Nach seinen Untersuchungen bezeichnet Herr Dr. FRÜH den Torf als Teich- oder Seeschlamm, in welchem nothwendig Reste von solchen Pflanzen vorkommen müssen, welche stehende Gewässer lieben, wie Nymphaea, Melosira varians, Pinnularia, während da­gegen die Pollenkörner und Kohlestückchen eingeschwemmt zu sein scheinen.

In agronomischer Hinsicht ist der Elbschlick ein in nassen Jahren wegen seiner grossen Plasticeität sehr schwer bestellbarer Boden, welcher ausserdem in trocknen Sommern durch das Zer­reissen einen sehr nachtheiligen Einfluss auf die Pflanzenwurzeln ausübt. Immerhin ist er als ein sehr fruchtbarer Boden zu be­zeichnen, der in günstigen Jahren vortreffliche Erträge an Zucker­rüben, Weizen, Gerste und Raps liefert. In den niedriger gelegenen

Gebieten ist er für Wiesenanlagen sowie für Laubholzwälder sehr

geeignet und ihm verdankt die Umgegend Magdeburgs die schönen Eichenwaldungen, welche wir zwischen Wolmirstedt und Glinden­berg, in der Königl. Biederitzer Forst, in der Kreuzhorst und zwischen Grünwalde und Elbenau finden.

Als jüngste Alluvialbildungen sind die auf dem Schlick vorkommenden Sande anzusehen, welche noch jetzt bei Hoch­fluthen von der Elbe abgelagert werden. Diese Sande finden sich

beispielsweise an einigen Stellen des Crakauer Angers.