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Der Weg meines Lebens : Erinnerungen eines ehemaligen Chassiden / von Josef R. Ehrlich ; mit einem Vorworte von Josef Weilen
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ſei. Faſt hätte ich an die Zuverläſſigkeit{einer Behauptung gezweifelt, wenn ich nicht im Geiſte erkannt hätte, daß dieſes Ereigniß im Rathſchluſſe der Vorſehung ſelbſt enthalten ſein müſſe; denn was mir auch aus meiner Zukunft damals noch verborgen war; Eines wußte ich, daß eine Zeit naht, wo das Gefühl der Verlaſſenheit in der ganzen Strenge ſeiner Wahr­

heit über mich kommen wird, damit meine Sicherheit in dem begründet werde, was auf Grund der eigenen Voll­kommenheit in ſich ſelber lebt. In dem Momente da Samuel Balter mir meine Abreiſe in Ausſicht ſtellte, in dieſem Momente eröffnete ſich mir die Ausſicht einer unum faßbaren Unendlichkeit, erfüllt von bunten, mehr oder minder ſchönen Geſtalten, denen ich fremd und überflüſſig fein werde, aber doch ſehr gut gekannt und treulich geherzt von dem, der nicht geſehen wird. Alſo erkannte ich, wie im Blitz, den Zweck meiner Auswanderung und behielt meine Erkenntniß wie ein tiefes Geheimniß in der Seele, dem nachzuſinnen ich nur in der Einſamkeit am ſchicklichſten fand. ­