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Sonderheft 2, Zur Entstehungs und Wirkungsgeschichte Fontanescher Romane
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in den diesem Prinzentum entsprechenden Prätensionen, sondern - und das ist das etwas Bedrückliche beweist uns auch, daß diese Prätensionen im wesentlichen berechtigt sind, vom Adelsstandpunkt aus ganz gewiß und vom Standpunkt draußenstehender Dritter aus wenigstens beinah. Ich erschrecke immer, wenn in fortschrittlichen Zeitungen geklagt wird, daß wieder ein Adliger bevorzugt oder aus einem Garderegiment der letzte Bürgerliche ge­strichen worden sei. Durch das Hervorkehren dieser Dinge nährt mau nur jene Überheblichkeitsgefühle, die man ausrotten möchte. - Meine zwei Be­denken, weil ich sie doch gern motivieren wollte, nehmen sich sehr breit aus. Sie wissen aber, hochgeehrter Herr, daß das nicht anders sein kann, und werden nur das darin sehen, was es tatsächlich ist: die ernste Beschäftigung mit Ihrer Arbeit, die soviel Schönes und Lebendiges hat, das Lebendigste jene wundervolle Souperszene in Charlottenburg.»

Gotthard Erler