Unwiederbringlich.
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Vor und Freudigerem werden, und wenn ich aus Allem, was zurückliegt, eine Bitterund keit mit in das Neue hinüber nehme, so soll mir doch dies Bittere die Freude
virst nicht sür immer vergällen. Wie verlangtes mich nach einem lachenden Gesicht!
nach Ach, diese ewige Schmerzensmutter mit dem Schwert im Herzen, während es doch
was bloß Nadelstiche waren. Wirklich, es war schwer zu tragen, und jedenfalls ich
eine war es müde."
cung Der alte Diener, der mittlerweile das Gepäck von der Landungsstelle herauf-
der geschafft hatte, trat jetzt ein und fragte den Grafen, ob er ein Frühstück befehle,
für „Nein Dooren, jetzt nicht; ich werde klingeln." Und als er wieder allein war,
überkam ihn die Frage, was er nun eigentlich solle. „Soll ich hier bleiben und ncht einen Wachsstock zerschneiden und den Christbaum da, bei dessen Ausputz ich die
e sie gute Dobschütz gestört habe, mit einem Dutzend Freudenlichter besetzen und dann
ehr; morgen Abend die Lichter anzünden und mir mein Glück bescheren? Es geht
nicht. Und ich kann auch nicht hier bleiben, bloß um hier oben und im Dorf sich unten den leutseligen und schenkefrohen Gutsherrn zu fpielen und dabei den Mägden
doch einen Speciesthaler in den Apfel zu stecken und den Michel nach seiner Anne-
t er marie oder die Annemarie nach ihrem Michel zu fragen und ob die Hochzeit zu
den Ostern oder zu Pfingsten sein werde. Und wenn ich so was selbst wollte,
:iser darüber verginge ja noch ein ganzer Tag oder eigentlich zwei, denn sie bescheren
Der hier erst in der Frühe. Zwei Tage, das geht nicht, womit soll ich die zubringen?
ein Das ist eine kleine Ewigkeit, und ich bin nicht in der Stimmung, inzwischen
ach- Wirtschaftsbücher zu revidiren und über Raps oder Rübsen zu sprechen. Und
zu Petersen? Er würde mir ins Gewissen reden und doch nichts zu Stande len, bringen. Und dann ist auch muthmaßlich Christine noch da; sie wird unten
Eite Station gemacht und einen Boten nach Arnewiek geschickt haben, und Alfred
ter- wird kommen und sie abholen. Ich habe nicht Lust, dabei zugegen zu sein oder
auch nur in der Nähe. Nein, ich will lieber nach Flensburg hinüber, vielleicht geht heute noch ein Kopenhagener Schiff. Und wenn auch nicht, hier kann ich nicht bleiben; ich muß fort."
Und er zog die Klingel. „Sage, daß Johann anspannt. Den kleinen Wagen und die Ponies. Ich will nach Flensburg."
in Es schlug drei, als Holk in Flensburg Anfuhr, und bald danach hielt er
lern vor dem Hillmann'schen Gasthause, darin er, bei seinen häufigen Anwesenheiten
tück in der Stadt, regelmäßig Wohnung zu nehmen pflegte. Der Wirth war einiger-
rrch maßen überrascht, ihn zu sehen, bis er erfuhr, daß der Graf, dessen Stellung
sie am Hofe der Prinzessin er kannte, nur auf kurzen Urlaub in Holkenäs ge-
fer- Wesen sei.
ken „Wann geht das nächste Kopenhagner Schiss, lieber Hillmann?"
hen Hillmann holte die Tabelle herbei, darauf Abfahrt und Ankunft der
ist Dampfer genau verzeichnet waren, und glitt mit dem Finger über die Rubriken
hen hin: „Richtig, Jversen's Schiff ist an der Reihe und müßte morgen fahren,
ehr Aber der 24. fällt ans; das ist altes Herkommen, und Jversen, der bei seiner
om Tochter wohnt und schon Enkel hat, wird an dem Herkommen nichts ändern;
em er steht am Christabend auch lieber unterm Weihnachtsbaum, als auf Deck.