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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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26 Organisation und Unternehmensentwicklung

1.1 Ökonomische Einflußfaktoren Der ökonomische Kontext ist bei den meisten Unternehmen durch eine steigende

Komplexität und Dynamik?

der relevanten Märkte(Absatz, Beschaffung, Personal, Kapital) gekennzeich­net.

Komplexität äußert sich z. B. in einer zunehmenden Heterogenität des Produkt­programms, um wechselnden Kundenanforderungen gerecht zu werden. Sie kann aber auch in unterschiedlichen Aufträgen zum Ausdruck kommen, auf die das Unternehmen flexibel reagieren muß. In beiden Fällen müssen organisatori­sche Strukturen vorhanden sein, um den wechselnden Anforderungen gerecht zu werden. Dies kann letztlich alle Bereiche eines Unternehmens betreffen: ange­fangen vom Marketing und Vertrieb bis hin zu flexiblen Fertigungssystemen und zur Lagerhaltung.*

Eine hohe Veränderungsrate(Dynamik) kommt oft zur Komplexität der Markt­veränderungen hinzu. Dies gilt wohl insbesondere für die Absatzmärkte. Sie kann sich z.B. auf sich verändernde Gewohnheiten(Mode, Geschmack) oder aber auf Veränderungen im technologischen Bereich beziehen, die bei relativ umkämpften Märkten über die damit verbundenen Konkurrenzbeziehungen das Unternehmen oft zwingen, auf spezielle Kundenwünsche einzugehen und Aus­nahmen von der ökonomisch optimaleren Standardisierung und Formalisierung zu machen. Eine entsprechende Spezialisierung ist ebenso die Folge wie die be­reits weiter oben deutlich gewordene Notwendigkeit zur Flexibilität.

Bleibt abschließend noch der Hinweis, daß Aufgaben nicht nur zeitlich(dyna­misch) immer schwerer zu bewältigen sind, sondern auch räumlich. Dies wird insbesondere an dem hohen Exportanteil und der damit verbundenen hohen Ex­portabhängigkeit der deutschen Wirtschaft deutlich.

Dies bedeutet wiederum organisatorisch, daß geeignete Strukturformen vorhan­den sein müssen, um der zugenommenen und weiter zunehmenden Internationa­lisierung gerecht zu werden. Entsprechendes gilt für Führung und Personal­wesen im Hinblick auf ein multikulturelles Management.

1.2 Soziokulturelle Einflußfaktoren

Soziokulturelle Einflußfaktoren beziehen sich insbesondere auf die Einstellung zur Arbeit und die damit verbundenen Fragen der Arbeitsmotivation und der Arbeitsethik. In dynamischer Hinsicht werden entsprechende Aspekte insbeson­dere als Wertewandel diskutiert.