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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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42 Organisation und Unternehmensentwicklung

die Haustechnik andererseits überlappen. Telefon und Schreibdienste sind wich­tige Bausteine für eine technisch mögliche Verzahnung von Computer-Büro­und Kommunikationstechnik.

Dem möglicherweise entstehenden Kompetenzwirrwarr läßt sich sowohl durch eine organisatorische Zusammenlegung(Kommunikationsmanagement)* als auch durch die Bildung von Ausschüssen begegnen, in denen alle wichtigen Technologieanwender vertreten sind. Ein Patentrezept gibt es jedoch nicht. Einerseits ist der Kommunikationsmanager neuen Typs noch sehr selten, ande­rerseits haben Ausschüsse u. U. den Nachteil, daß ihre Durchsetzungsfähigkeit begrenzt ist.

Dezentralisierungsmöglichkeiten durch den Einsatz neuer Technologien in Fa­brik und Büro und Integrationserfordernisse wegen der engen Verflechtungen unterschiedlicher Technologieformen im Sinne eines computer-integrated-ma­nufacturing oder eines ganzheitlichen Kommunikationsmanagements beeinflus­sen nicht zuletzt die Anforderungen am Arbeitsplatz, wenn nicht sogar seine räumliche Zuordnung. Sieht man einmal von den vielfältigen Aspekten ab, die mit der Telearbeit, d.h. der Auslagerung von Arbeitsplätzen aus dem Betrieb bei informationstechnischerAnbindung an die Zentrale verbunden sind, so ist von vielfältigen Anforderungsänderungen auszugehen.

Dies gilt nicht nur für die Auswirkungen der Informationstechnik auf die Mana­gementtechniken, sondern auch für den Umgang des Managers mit den neuen Technologien. Statt wie vielfach immer noch üblich einen Mitarbeiter mit dem Computer-Dialog zu beauftragen, steigt die Notwendigkeit,sich sowohl struk­turell als auch inhaltlich(z. B. Kommandosprache) mit dem System grundlegend auseinanderzusetzen.4! Dabei ist es eine wichtige Führungsaufgabe, alle Mit­arbeiter und damit auch die Führungskräfte auf neue Computergenerationen vorzubereiten.

Die Wirklichkeit sieht jedoch noch anders aus. Viele Führungskräfte scheuen sich vor der Benutzung von Computern. Die Ursachen dieserTastatur-Barriere sind vielfältig. Angst vor Image-Verlust kann ebenso eine Rolle spielen wie die Be­fürchtung, vertrauliche oder geheime Informationen würden in falsche Hände ge­raten. Statt dessen sollten gerade Manager z.B. von den Vorteilen der Anwen­dung von personal computern überzeugt werden, um die damit verbundenen De­zentralisationsmöglichkeiten zu nutzen und, um mit den Worten eines Kom­munikationsexpertenmit der Tradition zu brechen, daß EDV die Domäne von Spezialisten ist. Allerdings ist Harald Karcher der Meinung, daßsich we­gen der starken Präferenz sprachlicher Kommunikationsformen undwegen des permanenten Zeitdrucks erst mit derVerbreitung weiterentwickelter Sprach­erkennungs- bzw. Spracheingabetechniken auch ein Durchbruch bei der Akzep­tanz sowie bei der problemlosen Bedienung einiger Bürokommunikationssyste­