42 Organisation und Unternehmensentwicklung
die Haustechnik andererseits überlappen. Telefon und Schreibdienste sind wichtige Bausteine für eine technisch mögliche Verzahnung von Computer-Büround Kommunikationstechnik.
Dem möglicherweise entstehenden Kompetenzwirrwarr läßt sich sowohl durch eine organisatorische Zusammenlegung(Kommunikationsmanagement)* als auch durch die Bildung von Ausschüssen begegnen, in denen alle wichtigen Technologieanwender vertreten sind. Ein Patentrezept gibt es jedoch nicht. Einerseits ist der Kommunikationsmanager neuen Typs noch sehr selten, andererseits haben Ausschüsse u. U. den Nachteil, daß ihre Durchsetzungsfähigkeit begrenzt ist.
Dezentralisierungsmöglichkeiten durch den Einsatz neuer Technologien in Fabrik und Büro und Integrationserfordernisse wegen der engen Verflechtungen unterschiedlicher Technologieformen im Sinne eines computer-integrated-manufacturing oder eines ganzheitlichen Kommunikationsmanagements beeinflussen nicht zuletzt die Anforderungen am Arbeitsplatz, wenn nicht sogar seine räumliche Zuordnung. Sieht man einmal von den vielfältigen Aspekten ab, die mit der Telearbeit, d.h. der Auslagerung von Arbeitsplätzen aus dem Betrieb bei informationstechnischer„Anbindung“ an die Zentrale verbunden sind, so ist von vielfältigen Anforderungsänderungen auszugehen.“
Dies gilt nicht nur für die Auswirkungen der Informationstechnik auf die Managementtechniken, sondern auch für den Umgang des Managers mit den neuen Technologien. Statt wie vielfach immer noch üblich einen Mitarbeiter mit dem Computer-Dialog zu beauftragen, steigt die Notwendigkeit,„sich sowohl strukturell als auch inhaltlich(z. B. Kommandosprache) mit dem System grundlegend auseinanderzusetzen“.4! Dabei ist es eine wichtige Führungsaufgabe, alle Mitarbeiter und damit auch die Führungskräfte auf neue Computergenerationen vorzubereiten.‘
Die Wirklichkeit sieht jedoch noch anders aus. Viele Führungskräfte scheuen sich vor der Benutzung von Computern. Die Ursachen dieser„Tastatur-Barriere“ sind vielfältig. Angst vor Image-Verlust kann ebenso eine Rolle spielen wie die Befürchtung, vertrauliche oder geheime Informationen würden in falsche Hände geraten. Statt dessen sollten gerade Manager z.B. von den Vorteilen der Anwendung von personal computern überzeugt werden, um die damit verbundenen Dezentralisationsmöglichkeiten zu nutzen und, um— mit den Worten eines Kommunikationsexperten—„mit der Tradition zu brechen, daß EDV die Domäne von Spezialisten ist.“ Allerdings ist Harald Karcher der Meinung, daß„sich wegen der starken Präferenz sprachlicher Kommunikationsformen“ und„wegen des permanenten Zeitdrucks“ erst mit der„Verbreitung weiterentwickelter Spracherkennungs- bzw. Spracheingabetechniken auch ein Durchbruch bei der Akzeptanz sowie bei der problemlosen Bedienung einiger Bürokommunikationssyste