Organisation und Unternehmensentwicklung 45
Bleibt also festzuhalten, daß mit der Ausweitung neuer Technologien eine deutliche Veränderung der Qualifikationsstrukturen zu beobachten ist. In ihrer Grundtendenz führt dies sicherlich zu einem Anstieg von höherqualifizierten Tätigkeiten und stellt somit die staatliche Bildungspolitik und die betriebliche Personalentwicklungsplanung vor neue Aufgaben,
1.4 Politisch-gesetzliche Einflußfaktoren
Zweifellos gibt es eine Fülle rechtlicher Vorschriften, die im Rahmen der Unternehmensführung zu beachten sind. Dies gilt entsprechend auch für Fragen der Organisation, der Führung und des Personalmanagements.
Politisch-gesetzliche Einflußfaktoren sind Ausdruck normierter Erwartungen und Interessen in unterschiedlich verbindlicher Form, z. B. in Form von(zweiseitigen) Vereinbarungen und Verträgen oder(einseitigen) Gesetzen, Erlassen und Verordnungen.“ Inhaltlich können verschiedene Gebiete angesprochen sein, wie z.B:
— Arbeitssicherheit,
— Ergonomie und Arbeitsgestaltung,
— steuer- und versicherungsrechtliche Aspekte, — Tarif- und Sozialpolitik, 50
— Betriebs- und Unternehmungsverfassung.
Politisch-gesetzliche Einflüsse können sich in Abhängigkeit von ihrem Regelungsgrad und der Sinnhaftigkeit oder Zweckmäßigkeit der vorliegenden Vorschriften unterschiedlich auswirken. Z.B. bewirkt ein zu dichtes Regelungsnetz die Gefahr„zu großer Starrheit und mangelnder Anpassungsfähigkeit bei geänderten Rahmenbedingungen“.5! Andererseits können politisch-gesetzliche Einflüsse die Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit bilden, auch wenn zwischen dem politisch Gewollten und dem tatsächlich Erreichten auch hin und wieder deutliche Unterschiede bestehen,
In den nächsten Kapiteln sollen die politisch-gesetzlichen Regelungen immer dann angesprochen werden, wenn sie für die vorliegende Problemstellung(z. B. Fragen der Strukturorganisation, ablauforganisatorische Regelungen) wichtig sind. Dabei ist zu beachten, daß Organisation eben nicht nur als Gestaltungstechnik zu sehen ist, sondern auch als Bestandteil einer Organisations- und Personalpolitik, die dann zum Scheitern verurteilt ist, wenn die betroffenen Personen ihre Handlungsspielräume nicht hinreichend kennen.