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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Organisation und Unternehmensentwicklung 45

Bleibt also festzuhalten, daß mit der Ausweitung neuer Technologien eine deutli­che Veränderung der Qualifikationsstrukturen zu beobachten ist. In ihrer Grundtendenz führt dies sicherlich zu einem Anstieg von höherqualifizierten Tä­tigkeiten und stellt somit die staatliche Bildungspolitik und die betriebliche Per­sonalentwicklungsplanung vor neue Aufgaben,

1.4 Politisch-gesetzliche Einflußfaktoren

Zweifellos gibt es eine Fülle rechtlicher Vorschriften, die im Rahmen der Unter­nehmensführung zu beachten sind. Dies gilt entsprechend auch für Fragen der Organisation, der Führung und des Personalmanagements.

Politisch-gesetzliche Einflußfaktoren sind Ausdruck normierter Erwartungen und Interessen in unterschiedlich verbindlicher Form, z. B. in Form von(zweisei­tigen) Vereinbarungen und Verträgen oder(einseitigen) Gesetzen, Erlassen und Verordnungen. Inhaltlich können verschiedene Gebiete angesprochen sein, wie z.B:

Arbeitssicherheit,

Ergonomie und Arbeitsgestaltung,

steuer- und versicherungsrechtliche Aspekte, Tarif- und Sozialpolitik, 50

Betriebs- und Unternehmungsverfassung.

Politisch-gesetzliche Einflüsse können sich in Abhängigkeit von ihrem Rege­lungsgrad und der Sinnhaftigkeit oder Zweckmäßigkeit der vorliegenden Vor­schriften unterschiedlich auswirken. Z.B. bewirkt ein zu dichtes Regelungsnetz die Gefahrzu großer Starrheit und mangelnder Anpassungsfähigkeit bei geän­derten Rahmenbedingungen.5! Andererseits können politisch-gesetzliche Ein­flüsse die Grundlage für eine konstruktive Zusammenarbeit bilden, auch wenn zwischen dem politisch Gewollten und dem tatsächlich Erreichten auch hin und wieder deutliche Unterschiede bestehen,

In den nächsten Kapiteln sollen die politisch-gesetzlichen Regelungen immer dann angesprochen werden, wenn sie für die vorliegende Problemstellung(z. B. Fragen der Strukturorganisation, ablauforganisatorische Regelungen) wichtig sind. Dabei ist zu beachten, daß Organisation eben nicht nur als Gestaltungs­technik zu sehen ist, sondern auch als Bestandteil einer Organisations- und Per­sonalpolitik, die dann zum Scheitern verurteilt ist, wenn die betroffenen Perso­nen ihre Handlungsspielräume nicht hinreichend kennen.