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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Flexible Organisationsstrukturen 105

4. Ansatzmöglichkeiten zur Flexibilisierung von Organisationsstrukturen

Ansatzmöglichkeiten zur Flexibilisierung von Organisationsstrukturen werden im folgenden auf drei unterschiedlichen Aggregationsebenen gesehen: zunächst auf der Stellenebene(Basissystem), sodann im eher mittelbaren Zusammenhang (Zwischensystem), insbesondere bei der Bildung von Abteilungen, Teams, Pro­jektgruppen oder Ausschüssen(Kollegien), und zuletzt auf der Ebene von globa­len Organisationsstrukturen(Organisationsmodell) im ein- und im mehrdimen­sionalen Systemzusammenhang. Dabei steht die Darstellung von verrichtungs­und objektbezogenen(z.B. Sparte, Region) Aspekten im Mittelpunkt der Be­trachtung, während die Diskussion lokaler(z. B. Raumgestaltung, Arbeitsplatz­gestaltung) und zeitlicher(z.B. Arbeitszeitgestaltung) Gesichtspunkte, welche ebenfalls bei der Flexibilisierung von Organisationsstrukturen zu berücksichti­gen sind, im nächsten Kapitel im Zusammenhang mit ablauforganisatorischen Überlegungen erfolgt.

4.1 Flexibilisierung auf der Stellenebene

Flexibilisierung auf der Stellenebene läßt sich nicht trennen von Gestaltungsvor­schlägen, die insbesondere bei Projekten zur Humanisierung der Arbeitswelt im arbeitsorganisatorischen Zusammenhang entwickelt wurden, vor allem, um der Monotonie am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang sind

job rotation(Arbeitsplatzwechsel),

job enlargement(Arbeitsplatzerweiterung),

job enrichment(Arbeitsplatzanreicherung) und

die Bildung(teil-Jautonomer Arbeitsgruppen

zu nennen, welche nicht nur aus Gründen der Humanisierung am Arbeitsplatz, sondern auch generell wegen einer angestrebten Erhöhung der Entscheidungsde­legation*! oder wegen gestiegener Integrations- und Koordinationserfordernisse erforderlich werden. Der Koordinationsbedarf wiederum ließe sich reduzieren, indem neben der entsprechenden Beeinflussung des Umweltverhaltens

die organisatorischen Einheiten zusätzliche Ressourcen erhalten oder die Autonomie organisatorischer Einheiten erhöht würde.

Koordination ließe sich auch verbessern durch verbesserte Informationssysteme und Kommunikationsbeziehungen.

In Anlehnung an Kieser läßt sich der intrinsische Gehalt von Stellenaufgaben wie folgt erhöhen(vgl. Abb. 58):