Flexible Organisationsstrukturen 107
— Ist das Vorgesetzten-Mitarbeiter-Verhältnis, d.h. die Abgrenzung zwischen Stelle und Instanz, eindeutig geregelt?
— Sind die Leitungsebenen klar?
— Ist die horizontale Gliederung transparent und nachvollziehbar?
— Richten die Aufgaben in sich geschlossene Anforderungen an den Stelleninhaber?
— Sind Mehrfachunterstellungen möglichst vermeidbar oder zumindest eindeutig zu begründen?
— Entspricht der Dezentralisierungsgrad den Absichten des Unternehmens?
— Ist der Grad der Arbeitsbereicherung angemessen?
— Entspricht der Organisationsgrad der Stabs- und der Linienstellen den Zielen und der Situation des Unternehmens?
— Inwieweit sind wichtige Aufgaben ausgegliedert und evtl. zentral zusammengefaßt?
— Ist klar, hinsichtlich welcher Aufgaben welche Beziehungen für eine Stelle herrschen?
— Sind die Stellvertretungen geregelt?
Mit diesen Fragen sind vielfältige organisatorische Aspekte verbunden. Sie setzen an bei der Verteilung von Aufgaben(Arbeitsteilung und Spezialisierung), beziehen sich auf die horizontale Aufgabenverteilung(Stellen- und Abteilungsbildung), die vertikale Aufgabenverteilung(Leitungsspanne, Anzahl von Hierarchieebenen*) sowie die Festlegung von Entscheidungsbefugnissen, wobei mit den beiden letztgenannten Sachverhalten zugleich Fragen der Delegation angesprochen sind. Sie sind zu ergänzen hinsichtlich der Festlegung von Vertretungsbefugnissen sowie einer entsprechenden Formalisierung einschließlich Dokumentation von Prozessen der Aufgabenerfüllung, Entscheidung und Kommunikation sowie der Weisungs- und Vertretungsbedingungen.
Dabei sind die organisatorischen Problemstellungen und Ansatzpunkte je nach Unternehmensgröße durchaus unterschiedlich.
Bei Klein- und Mittelunternehmen sind unzureichende Delegationsmöglichkeiten als zentrales Problem der Organisation und Führung anzusehen.“ Der mittelständische Unternehmer ist relativ stark mit Routineaufgaben belastet und er delegiert zu wenig Aufgaben an die nachgeordneten Stellen. Allerdings ist eine relativ niedrige Unternehmensgröße per se kein Grund dafür, auf Delegationsmöglichkeiten verzichten zu müssen. Es dürfte kaum an der unzureichenden Qualifikation der Mitarbeiter liegen, sondern am kritischen Bewußtsein des Unternehmers bzw. Entscheidungsträgers, daß Delegation notwendig und sinnvoll ist und welche Möglichkeiten es gibt.
Liegt hier also ein eher zu niedriger Organisationsgrad vor, ist er bei der Großunternehmung eher zu hoch: Hier ist von der Notwendigkeit zur Abmagerung