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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Flexible Organisationsstrukturen 109

ten. Viel eher entsteht die Gewißheit, daß die eigenen Handlungen etwas bewir­ken und nicht in den Rädern eines bürokratischen Apparates steckenbleiben. Deshalb wird nicht nur das Leistungsprinzip gefördert, zugleich wird die Moti­vation jedes einzelnen günstig beeinflußt.

Gemeinsames Ziel aller dieser Maßnahmen ist das selbständige, kreative Unter­nehmensmitglied, welches die Ziele des Unternehmens schöpferisch umsetzt und nicht durch die Rigidität von Organisationsstrukturen unnötig eingeengt wird. Dies gilt sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Führungskräfte und den Un­ternehmer persönlich, sowohl im individuellen Zusammenhang als auch bei der Zusammenarbeit in Teams. Dieser multipersonale Aspekt soll im nächsten Ab­schnitt behandelt werden.

4.3 Flexibilisierung durch multipersonale Organisationseinheiten

Die Qualität von Entscheidungen und damit die Innovations- und die Anpas­sungsfähigkeit der Organisation läßt sich erhöhen durch organisatorische Ein­heiten, die sich aus mehreren Personen zusammensetzen und in der Regel die Primärorganisation ergänzen bzw. überlagern oder durchziehen(traversieren). Bei diesen Sekundärorganisationen(traversierende Organisationsformen) han­delt es sich um

Kollegien,

Projektgruppen,

Teamworkkonzepte,

strategische Geschäftseinheiten sowie das Produktmanagement.

(1) Kollegien

Kollegien(Ausschüsse, Konferenzen, Komitees) setzen sich aus mehreren Mitar­beitern zusammen, die durchaus unterschiedlichen organisatorischen Ebenen angehören können. Das Kollegium tagt in bestimmten zeitlichen Abständen und kann sowohl der Information und Beratung als auch der Entscheidung und Durchführung dienen.

Kollegien haben eine ausgesprochene Koordinationsaufgabe. Letztlich ist auch der Vorstand einer Aktiengesellschaft ein Kollegium. Darüber hinaus gibt es Kollegien in Form von Vorstandsausschüssen sowie auf den anderen organisato­rischen Ebenen.

Kollegien sind weit verbreitet. So nützlich sie oft sind(etwa zur Abstimmung un­terschiedlicher Ressortbelange in der Verrichtungs- oder bei der Spartenorgani­sation), ist dennoch die Gefahr nicht zu verleugnen, daß sie zum Selbstzweck verkümmern können. Mögliche Gründe hierzu liegen z. B. darin begründet,