Print 
Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
Place and Date of Creation
Page
115
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

Flexible Organisationsstrukturen 115

Schwierigkeiten im Hinblick auf die Personaleinsatz- und Laufbahnplanung ent­stehen, weil es sich um eine zeitlich begrenzte, von Auflösung bedrohte Organi­sationsform handelt.

Die Matrix-Projekt-Organisation bietet sich bei Unternehmen an, in denen viele Projekte gleichzeitig abgewickelt werden. Dabei ist eher vorteilhaft, daß eine Verantwortlichkeit der Projektleitung als auch der Zugriff auf funktionale Res­sourcen gewährleistet ist. Nachteile können dagegen durch unklare Kompetenz­regelungen und Doppelunterstellungen entstehen.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um Idealtypen der Projektorganisation. Auch innerhalb desselben Projekts können sich die Strukturen verändern, z.B. autonome Projektteams in den frühen Projektphasen, Matrix-Projektmanage­ment in der Realisierungsphase und Einflußprojektmanagement in der Kontroll­phase. Reschke und Svoboda vertreten deshalb konsequenterweise die Meinung, daß bei jedem Projekt und dabei auch phasenweise mit Hilfe von Projektstruk­turplänen festgelegt werden sollte,wer welche Projektleitungs- und Ausfüh­rungsfunktionen übernimmt.

Insofern sollte für eine Projektorganisation definiert werden:

ein eindeutiger Projektauftrag;

wer für welche Auftraggeberfunktionen zuständig ist;

ob ein Steuerungsgremium erforderlich ist;

wer welche Projektleitungsfunktionen übernimmt und

welche Fachabteilungen in welchem Umfang vom Projekt betroffen sind.

Werden Projekte häufig an mehreren Stellen und in größerem Ausmaß abgewik­kelt, bietet es sich an, eine spezielle(Stabs-)Funktion zur Projektmanagement­Unterstützung aufzubauen(vgl. Abb. 63),5 die sich auf Fragen der Vertragsge­staltung, Administration und Information sowie der Projektsteuerung und der Entwicklung einschlägiger Richtlinien und Prozeduren konzentriert.

Auch die Entwicklung von Projektgrundsätzen, die Fragen der

Projektabgrenzung,

Projektorganisation,

Projektzusammenarbeit und Projektverantwortung, Projektphasenregelung und der

Projektsteuerung und-kontrolle

regeln, bietet sich an.° Dabei muß natürlich situativ und im Einzelfall geklärt werden, inwieweit es sich jeweils immer um eine Servicefunktion oder um einen unnötigen, bürokratischen Aufwand handelt. Schließlich können Organisations­formen, die ursprünglich zur Entlastung und Flexibilisierung von Organisations­strukturen geschaffen wurden, bei falscher Anwendung auch das Gegenteil be­wirken.