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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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140 Flexible Aufgabenerfüllung

Das Einsatzpotential der Wertanalyse ist sehr groß, da es sich sowohl auf Ge­meinkostenbereiche, aber auch auf die variablen Kosten anwenden läßt. Es ist eine relativ bekannte Methode, bei der das vorhandene Know-how, z.B. aus dem Produktionsbereich sich auf die Verwaltung übertragen läßt. Zum Beispiel werden überflüssige Komponenten eines Produkts ebenso ermittelt wie die Funktion von Dienstleistungen überprüft wird.

Allerdings steht und fällt diese Methode mit dem Qualifikationsstand der Mitar­beiter und einer eindeutigen undrichtigen Aufteilung der Haupt- und Neben­funktionen, wobei letztlich hier die Sicht des Leistungsnutzers bzw. bei Pro­dukten des Kunden oder des Marktes für diese Klassifizierung ausschlagge­bend ist und nicht nur die Einschätzung des Wertanalyse-Experten. Auch des­halb bietet es sich wiederum an, derartige Probleme teamweise zu bearbeiten.

4.3(Gemein-) Kostenwertanalysen

Sicherlich sind systematische, zielgerichtete Kostenanalysen pauschalen Vorga­ben zur Kostensenkung vorzuziehen. Dabei kommt neben der Wertanalyse nach DIN 69910, die zugleich als generelle Funktionswertanalyse zu betrachten ist, auch den Tätigkeits- und Organisationsanalysen besondere Bedeutung zu. Hier interessiert z. B. die Funktion bzw. die Tätigkeit des Mitarbeiters an seinem Ar­beitsplatz, die insbesondere unter Verwendung der in Punkt 3 dieses Kapitels er­wähnten Methoden ermittelt werden kann. Wichtige Maßstäbe sind dabei die Produktivität bzw. die Kosten pro Mitarbeiter, die bei der Analyse von Arbeits­inhalten oder von Arbeitsabläufen ermittelt wird.

Daneben haben Gemeinkostenwertanalysen zunehmende Verbreitung erfahren. Kennzeichnend für diese Methode, die von mehreren Beratungsunternehmungen angeboten wird(z. B. Mc Kinsey, SCS, Kienbaum, Plaut), ist

a) die Aufnahme des IST-Zustandes, die an den Leistungsoutputs der Mitarbei­ter für andere Abteilungen oder für unternehmensexterne Stellen(z. B. Liefe­ranten oder Kunden) gemessen wird;

b) die Überprüfung, ob bisher erbrachte Leistungen weiterhin erforderlich sind (Kosten-/Nutzen-Analyse); der Vergabe von Reduktionsquoten bezüglich der zu erbringenden Leistung pro Analyseeinheit. Diese Quoten schwanken je nach Konzeption der anbie­tenden Unternehmungsberatung zwischen 30 und 50%. Sie sind unabhängig von der späteren Realisierung einzuhalten, die erfahrungsgemäß ca. 15% be­trägt.!5

Ziel von Gemeinkostenwertanalysen ist somit eine Überprüfung des Funktions­wertes von Leistungen. Dabei ist bei rückläufiger Unternehmensentwicklung zu fragen, inwiefern und wo ein Rückgang der Gemeinkosten möglich ist. Bei einer