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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Flexible Aufgabenerfüllung 149

doch diverse Unterschiede zwischen den Angeboten verschiedener Beratungsge­sellschaften. Sie beziehen sich insbesondere auf folgende Aspekte:

Zeitraum der Untersuchung,

Umfang und Intensität vorbereitender Analysen,

Integration der Analyseergebnisse in weitere Überlegungen zur Organisa­tions-, Führungs- und Personalstruktur, zu Systemen und Strategien,

Ausmaß der Mitwirkung und Verantwortung der von der Untersuchung be­troffenen Führungskräfte bzw. ihrer Mitarbeiter,

die angewandte Erhebungsmethode(Fragebogen, Interviews oder Selbstauf­schreibung),

das Ausmaß der EDV-Unterstützung bei der Erhebung, Verdichtung und Auswertung der Daten und Informationen. Hier haben sich durch die zuneh­mende Verbreitung von Personal Computern(PCs) Verlagerungen weg von der EDV auf Großanlagen ergeben.

Gemeinsamkeiten bestehen weitgehend in der Auswahl der zu untersuchenden Organisationseinheiten und in der formalen Projektorganisation, wobei sich al­lerdings im Ausmaß der Kompetenzverteilung zwischen Lenkungs- oder Steue­rungsausschuß, Unternehmensleitung, Führungskräften, Unternehmensbera­tern und unterstützenden Teammitgliedern aus dem jeweiligen Unternehmen wiederum Abweichungen ergeben können. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, daß die Entwicklung von Vorschlägen zur Leistungsänderung als kreati­ver Prozeß anzusehen ist, der nicht alleine von einem Beratungsunternehmen be­stritten werden kann. Sicherlich ist hier die Erfahrung aus ähnlichen Projekten in anderen Unternehmen und die genaue Kenntnis der jeweiligen Methode sehr wesentlich für den Untersuchungserfolg, entscheidend ist aber auch die Mitwir­kung und die Akzeptanz der betroffenen Führungskräfte und ihrer Mitarbeiter. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Realisierung der beschlossenen Maßnahmen ist auch eine frühe Mitwirkung der Betriebsräte erforderlich, die nicht zuletzt im Hinblick auf eine spätere Umsetzbarkeit, wann immer es möglich ist, sich nicht nur rein formalistisch an den zum Teil unklaren Bestimmungen des Betriebsver­fassungsgesetzes orientieren sollte. Dies setzt jedoch auch die entsprechende Ein­sicht der Arbeitnehmervertreter voraus.

Gemeinkostenwertanalysen lassen sich somit nur dann erfolgreich durchführen, wenn man sie nicht vorwiegend technokratisch begreift. Werden sie rechtzeitig vorgenommen und nicht primär unter dem Druck nicht mehr aufzuschiebender Rationalisierungs- und Personalabbauzwänge, lassen sie sich ohne weiteres in moderne Konzepte der kooperativen Führung integrieren und auch als Ansatz­punkt zur Organisationsentwicklung(OE) begreifen. Diese Aspekte werden im nächsten Kapitel dieses Buches zu behandeln sein.