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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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178 Führung und Organisation

Projektorganisationen, aber auch bei den Organisationsstrukturen größerer Un­ternehmen denkbar, daß überlappende Zuständigkeiten entstehen:

Derartige Kompetenzverteilungen gibt es auch in Forschungs- und Entwick­lungsabteilungen oder im Anlagenbau. Bei kleineren Unternehmen kommen sie seltener vor.

Es leuchtet ein, daß immer dann, wenn überlappende Zuständigkeiten entste­hen, der Grundsatz der Kongruenz von Aufgaben, Kompetenz und Verantwor­tung nicht in vollem Umfange aufrechterhalten werden kann. Er gilt jedoch nach wie vor für die Aufgabenverteilung insgesamt. Auf jeden Fall ist eine ko­operative Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Führungskräften erforder­lich, um Konflikte zu vermeiden.

(3) Aufgabenverteilung

Unabhängig davon, welches Organisationsmodell in einem Unternehmen vor­liegt, ist eine sinnvolle Aufgabenverteilung wichtig. Gerade wegen der Schnitt­stellen, d.h. der Verknüpfungen, an denen besonders eng zusammengearbeitet werden muß, ist es notwendig, die Aufgaben exakt aufzuteilen und festzustellen, wer was zu tun hat.25

Diese Aufgabenteilung sollte sich innerhalb der einzelnen Bereiche fortsetzen. Ganz gleich, ob sich wegen der Größe des Unternehmens, z.B. innerhalb des Verkaufs oder der Verwaltung, noch weitere organisatorische Einheiten wie Ab­teilungen oder Gruppen als notwendig herausstellen oder ob man mit einzelnen direkt unterstellten Mitarbeitern auskommt die Aufgabenabgrenzung muß möglichst exakt vorgenommen werden. Denn sonst tritt das ein, was unbedingt vermieden werden sollte: Doppelarbeit, Unsicherheit über Zuständigkeiten und Absicherungstaktiken, weil nicht klar ist, wer eigentlich was zu erledigen hat.

Es ist zwar denkbar, die Aufgabenaufteilung innerhalb der Bereiche von Fall zu Fall vorzunehmen; dies hat sich jedoch als wenig zweckmäßig erwiesen, weil eine vernünftige Aufgabenplanung nicht stattfinden kann und die Erledigung von Aufgaben dort geschieht, wo ein Mitarbeiter gerade einmal über freie Arbeits­kapazität verfügt. Dieser ist nicht immer derjenige, der für die Aufgabenerledi­gung am geeignetsten ist.

Insofern sollte von einer fallweisen Zuordnung von Aufgaben möglichst Ab­stand genommen werden; es ist zweckmäßiger und auch für die Arbeitsabläufe rationeller, fest umrissene Aufgaben zuzuweisen. Dies hat den Vorteil, daß die Zuständigkeiten für bestimmte Aufgabenkomplexe klar und eindeutig geregelt sind. Die einzelnen Mitarbeiter wissen, wer welche Aufgaben zu erledigen hat. Die Ansprechpartner bei auftauchenden Fragen sind klar festgelegt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine Zeit- und Aufgabenplanung vorzunehmen.