182 Führung und Organisation
In diesem Sinne erscheint es als besonders wichtig, über Ziele der Unternehmenspolitik Bescheid zu wissen, sie anzuerkennen und den Mitarbeitern gegenüber überzeugend zu vertreten. Die Führungskraft sollte die Interessen ihrer Mitarbeiter kennen und sich ihnen, ihrer Persönlichkeit entsprechend, zuwenden; wo größere Gruppen das erschweren, sollte zumindest die Bereitschaft dazu bekannt sein. Im Sinne der Führung nach oben bedeutet das zu wissen, was der direkte Vorgesetzte tut, äußert und denkt. Für viele Mitarbeiter ist das maßgebend, und die Beziehung des Mitarbeiters zu den Vorgesetzten ist für die Art und die Färbung der Kommunikation in einem Betrieb wesentlich. Das gilt auf allen Führungsstufen.
(2) Aspekte der betrieblichen Informationspolitik
Niemandem wird mit einem Zuviel an Mitteilungen, mit einem Austausch möglichst vieler Informationen geholfen. Eine Überfülle, die nicht zu bewältigen ist, in der wirklich Wichtiges untergeht oder die den Empfänger überhaupt nicht interessiert, dient niemandem. Daher sollten die Mitarbeiter„gezielt“ informiert werden, d.h. rechtzeitig, ausreichend und verständlich.?!
Es genügt dabei nicht, den Austausch von Informationen lediglich zu organisieren und technisch zu ermöglichen. Führungskräfte müssen im Rahmen ihrer Personalführungsaufgabe aus eigener Einsicht bereit sein, durch offene und vertrauensvolle Information Mißtrauen, Eigensucht, Hemmungen oder Gleichgültigkeit entgegenzuwirken.
Vielen Mitarbeitern geht es heute— neben der materiellen Existenzsicherung— immer mehr um die Anerkennung ihrer eigenen Persönlichkeit. Eine Anerkennung, die nicht in Geld ausgedrückt werden kann. Dazu gehört gute Zusammenarbeit und Respektieren der Mitarbeiter. Es schließt entsprechende Unterrichtung über das Betriebsgeschehen und die weitgehende Möglichkeit von Mitsprache und Mitwirkung aller am Arbeitsprozeß Beteiligten ein.
Es gibt Grenzen der Information, sowohl vom erforderlichen Aufwand her als auch unter dem Gesichtspunkt von Diskretion oder Geheimhaltung. In den meisten Fällen ist der mögliche Spielraum für die Information der Mitarbeiter noch nicht ausgeschöpft. In Einzelfällen kann das durchaus an dem begrenzten Vertrauen liegen, das dem einzelnen geschenkt wird. Dem Vertrauen, das seitens der Unternehmensleitung dem Mitarbeiter entgegengebracht wird, muß das Verantwortungsbewußtsein bei der Verwertung der Informationen entsprechen. Nur so kann auf die Dauer die Kommunikation für beide Teile erfolgreich sein.
Die innerbetriebliche Information der Mitarbeiter und deren gewählter Vertreter wird auch in Zukunft eine besondere Rolle spielen und viele Unternehmer veranlassen, ihre Informationspolitik zu überdenken. Das beginnt bei der Information über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens— die übrigens die