188 Führung und Organisation
Regel tauchen Probleme nicht immer entscheidungsreif auf. Sie müssen vielmehr auf ihre Ursachen untersucht werden.
Viele Entscheidungen laufen wie von selbst ab. Dies ist z.B. bei Routine-Entscheidungen bzw. bei Ad-hoc-Entscheidungen der Fall: Die Problemstellung ist bekannt. Sie ist meistens schon so häufig aufgetreten, daß auch der Lösungsweg bekannt ist.
Oft jedoch liegt ein komplizierter Sachverhalt vor. Die Problemlösung setzt eine ausführliche Problemdefinition voraus. Wichtig ist, daß man sich zunächst einmal darüber klar wird, daß überhaupt eine Problemstellung vorliegt, die es zu 1ösen gilt bzw. für die eine entsprechende Entscheidung erforderlich ist.
Oft sind mehrere Personen an einer Entscheidung beteiligt. Möglich ist, daß Mitarbeiter beim Finden und Auswerten von Informationen behilflich sind oder daß Mitarbeiter oder bestimmte Abteilungen verschiedene Alternativen gegenüberstellen und bewerten, z. B. Wirtschaftlichkeitsrechnungen für alternative Investitionsprojekte durchführen.
(1) Die Problemdefinition als Ausgangspunkt
Entscheidungen stehen und fallen mit der Problemerkenntnis und der Problemdefinition.
Dabei sind insbesondere folgende Aspekte zu klären:
® was: Problemanlaß
® wo: Ort des aufgetretenen Problems ® wann: Zeitpunkt
® welches: Umfang
® welche Ursachen: Hintergrund der Problemstellung ® welche Wirkungen: Ausmaß der Problemstellung
In vielen Fällen wird diese Phase zu schnell übergangen. Dabei sollte ganzheitliches Denken und Handeln im Vordergrund stehen. Es besteht leicht die allzu menschliche Tendenz, sich an das Übliche und vermeintlich Bewährte zu halten und dabei zu übersehen, daß vielleicht ein Sachverhalt vorliegt, der neu ist und anderer Lösungswege bedarf, als sie bisher üblich waren.
Der Entscheidungsprozeß beginnt mit der Problemdefinition. Je nach Art des Problems sollte man versuchen, eine möglichst genaue Analyse der Ursachen des Problems anzustellen. Ist die Ursache gefunden, hat man zugleich einen Maßstab gewonnen, an dem evtl. noch zu beschaffende Informationen gemessen werden können.
Am unrealistischsten, wenn auch gern in der formalen Entscheidungstheorie erwähnt, ist der Fall der Sicherheit. Er ist dann gegeben, wenn die Folgen jeder