200 Führung und Organisation
® Personenkontrolle
Personenkontrolle ist in erster Linie eine Kontrolle menschlichen Verhaltens, wie es innerhalb der Phasen des Führungsprozesses deutlich wird. Dabei werden die menschlichen Handlungsformen auf vielfältige Art und Weise beeinflußt, z.B. durch gesellschaftliche Normen, Wertvorstellungen oder unterschiedliche Rollenerwartungen und entziehen sich oft wissenschaftlich exakten Untersuchungsmethoden. Im Rahmen der betrieblichen Kontrolle genügt es, zwischen dem Leistungsverhalten und dem sozialen Verhalten von Personen zu unterscheiden.
— Kontrolle des Leistungsverhaltens von Personen Generell kann davon ausgegangen werden, daß das Leistungsverhalten von Personen durch ihre Leistungsfähigkeit und durch ihre Leistungswilligkeit bestimmt wird.
— Leistungsfähigkeitskontrolle Die Kontrolle der Leistungsfähigkeit sollte die Untersuchung der menschlichen Anlagen, z.B. Intelligenz und Geschicklichkeit, und die Realisierung ihrer Entfaltungsmöglichkeiten(Fähigkeitspotential) umfassen. Dabei kann unterschieden werden zwischen quantitativen und qualitativen Kontrollen, mit deren Hilfe die Leistungsfähigkeit festzustellen ist. Besondere Bedeutung dürfte dabei dynamischen Kontrollen zukommen, da sie der Entwicklung und dem Training der menschlichen Leistungsfähigkeit dienen.
— Leistungswilligkeitskontrolle Abgesehen davon, daß körperlich-physiologische Faktoren auf die personale Leistungsbereitschaft einwirken und durch regelmäßige Gesundheitskontrollen überprüft werden können, bezieht sich die Leistungswilligkeit auf psychologische Faktoren. Insbesondere wird die geistig-seelische Dimension menschlichen Verhaltens berührt. Dabei kann die Leistungswilligkeit ebenso wie die Leistungsfähigkeit durch individuelle Förderungsmaßnahmen weiterentwickelt werden(Rollenspiele, Sensitivity-Training u.ä.). Damit wird der hohe Stellenwert dynamischer Kontrollen auch auf diesem Gebiet deutlich.
— Kontrolle des sozialen Verhaltens von Personen Das soziale Verhalten der in einem System tätigen Personen läßt sich insbesondere im Hinblick auf die Rolle am Arbeitsplatz beurteilen. Da soziales Verhalten oft nur undeutlich zu beschreiben und auf seine eigentlichen Ursachen zurückzuführen ist, werden in der Regel verschiedene Kennziffern wie z.B. die Höhe der Fluktuation, der Krankenstand oder auch Produktivitätskennziffern zur Verhaltenskontrolle herangezogen.