202 Führung und Organisation
weichungen nach einem festgelegten Kalkül ab. Die Informationsabgabe über die Kontrollergebnisse erfolgt zumeist in Listenform oder ist über Terminals vom Verwender abrufbar.
® Spezielle Kontrolle
Die spezielle Kontrolle bezieht sich auf Einzelfälle, was jedoch nicht ausschließt, daß sie mehrmals und für verwandte Fälle auf ähnliche Art und Weise durchgeführt wird. Oft erwähntes Beispiel ist die Dienstaufsicht, bei der die Arbeitsweise und die Arbeitsergebnisse der Mitarbeiter stichprobenartig überprüft werden. Aber auch die Kontrolle einer Standortentscheidung könnte als Beispiel dienen.
Informationstechnologische Hilfsmittel können nicht im gleichen Umfang wie bei der generellen Kontrolle eingesetzt werden. Oft handelt es sich um eine qualitative Kontrolle. Sie ist wegen des Einzelfallbezugs, bei der Dienstaufsicht verstärkt durch das spezifische Verhältnis zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter, auch oft subjektiv.
Die Informationsbeschaffung über erzielte Ergebnisse ist wegen des qualitativen und des subjektiven Aspektes der speziellen Kontrolle als problematisch anzusehen. So ist oft ein Informationssuchverhalten zu erwarten, das solche Informationen bevorzugt wahrnimmt, die nachträglich eine Entscheidung rechtfertigen. Gegenläufige Informationen werden gemieden bzw. unterdrückt. Auch die Informationstransformation zur Ermittlung der Abweichungen ist mit Schwierigkeiten verbunden. Selbst wenn die Bewertung der einzelnen Informationen auf verläßlichen Informationen beruht, wird der Kontrollierende tendenziell versuchen, widersprechende Ereignisse zu unterschätzen und unterstützende Ereignisse zu überschätzen.
Dieser Effekt wird bei unverläßlichen Informationen noch verstärkt. Schließlich kommt hier das Problem hinzu, nach welchem Kalkül und ggf. wie die Informationen zu bewerten sind. Somit dürfte auch die Informationsabgabe über die Kontrollergebnisse problematisch sein, weil negative Informationen im Vergleich von Soll und Ist u. U. geleugnet werden. Spezielle Kontrollen sind deshalb mit Fingerspitzengefühl zu handhaben.
® Besonderheiten der Erfolgskontrolle
Mit Hilfe der Erfolgs- oder Ergebniskontrolle kann die Leistung des Mitarbeiters und sein Verhalten überprüft werden.‘ Maßstab ist das Auftragsziel. Das bedeutet: Die Erfolgskontrolle ist keine Alternative zur Stichprobenkontrolle, da Mißverständnisse und Fehler, die evtl. zu einem schlechten Ergebnis führen, schon zu Beginn oder im Verlauf einer bestimmten Tätigkeit entstanden sein können. Kommt es nicht zu einer rechtzeitigen Korrektur, wird der Vorgesetzte in dem Recht beeinträchtigt, das Ergebnis zu kritisieren. Insbesondere sind daher Zeitraum und Maßstab zu prüfen.