Druckschrift 
Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
Seite
204
Einzelbild herunterladen

204 Führung und Organisation

Grundlage für die Überprüfung der fachlichen Leistung ist eine schriftliche Fi­xierung der Aufgaben in Form von Stellenbeschreibungen. Dazu sind dann noch Ergänzungen wie festgelegte Ziele, Richtlinien, Arbeitsanweisungen, Ablaufplä­ne, Einzelaufträge und mündliche Absprachen erforderlich. Sie stellen die Meß­latte dar, an der die Leistung und das Verhalten in fachlicher Hinsicht kontrol­liert werden.

Ist der Vorgesetzte aus fachlichen oder zeitlichen Gründen nicht in der Lage, den Sachverhalt selbst festzustellen bzw. den Soll-Ist-Vergleich vorzunehmen, kann er sofern vorhanden beispielsweise den Revisionsbereich einschalten. Von dieser Stelle können jedoch nur Vorschläge zur Bewertung des Ergebnisses kom­men. Die Verantwortung für die Bewertung muß der Vorgesetzte übernehmen.

Allgemeine Grundsätze für die Durchführung der Stichprobenkontrolle*

Sie wird im Prinzip unverhofft durchgeführt, weil die Führungskraft das All­tägliche und nicht das gestellte Verhalten des Mitarbeiters feststellen will.

Sie hat nichts mit Mißtrauen zu tun. Deshalb darf die Stichprobenkontrolle nicht mit dem Vorsatz durchgeführt werden, unbedingt einen Fehler zu fin­den.

Ein Vorgang, der stichprobenartig kontrolliert wird, muß vollständig über­prüft werden. Eine Stichprobe in der Stichprobe ist unstatthaft.

Bewegt sich ein Mitarbeiter im Rahmen der Richtlinien und seines Ermes­sensspielraumes, so kann die Stichprobenkontrolle nicht dazu benutzt wer­den, eigene Ansichten gegenüber Entscheidungen des Mitarbeiters durchzu­setzen.

Erst wenn eine systematische Auswertung der Stichproben erfolgt und der Mitarbeiter vom Ergebnis durch die Führungskraft in Kenntnis gesetzt wor­den ist, ist die Stichprobenkontrolle vollständig. Der Vorgesetzte hat die Pflicht, dem Mitarbeiter mitzuteilen, ob er mit dessen Leistungen zufrieden war oder ob er Fehler gemacht hat, die abzustellen sind.

(4) Das Kontrollgespräch

Kritik und Anerkennung sind wichtige Führungsmittel, die sich für die Interpre­tation von Kontrollergebnissen anbieten. Dabei ist nach Löhn unter Kritik eine ne­gative, unter Anerkennung eine positive Stellungnahme der Führung zu verstehen.

® Kritik als Technik der Kontrolle

Mit Hilfe der Kritik werden die Verhaltensweisen der Mitarbeiter korrigiert, um Fehlerquellen für die Zukunft auszuschalten. Sie soll bewirken, daß sich der Mitarbeiter in seinem Verhalten ändert und die ihm übertragenen Aufgaben in fachlicher und führungsmäßiger Hinsicht besser erfüllt als bisher.