Druckschrift 
Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
Seite
237
Einzelbild herunterladen

Organisation, Führung und Personal 237

Mitarbeiter kennt das Unternehmen besser, ist u. U. leichter einzuarbeiten und ist vom Arbeitgeber in vielen Fällen leichter zu beurteilen.

Gefahren und Probleme

Die Möglichkeit zur innerbetrieblichen Stellenausschreibung sollte jedoch nicht in allen Fällen bedeuten, daß externe Bewerber erst in zweiter Linie für eine offe­ne Position in Betracht kommen. Grundsätzlich sollte der fähigste Bewerber eine Chance bekommen. In diesem Punkt kann es jedoch zu Konflikten zwischen Be­triebsrat und Unternehmensleitung kommen. Entsprechende Betriebsvereinba­rungen sollten gerade in diesem Zusammenhang deutlich und eindeutig abgefaßt sein, damit unnötige Reibereien vermieden werden.

Probleme entstehen bei der innerbetrieblichen Stellenausschreibung auch des­halb, weil sich die abgebende und die aufnehmende Abteilung nicht auf den Ter­min einigen können, zu dem die Versetzung erfolgen soll. Hier kommt der Per­sonalwirtschaft eine gewichtige Schlichtungsfunktion zu. Diese Aufgabe kann allerdings durch eine eindeutige Betriebsvereinbarung erleichtert werden, z.B. kann als spätester Versetzungstermin der ordentliche Kündigungstermin angege­ben werden.

Innerbetriebliche Stellenbesetzungen lösen in vielen Fällen eine Kettenreaktion aus; durch diese Maßnahme entsteht wieder eine neue Vakanz. Eine Ausnahme liegt allerdings in dem gerade in letzter Zeit sehr realitätsnahen Fall vor, daß frei werdende Stellen nach Möglichkeit nicht mehr besetzt werden. In vielen Unter­nehmen muß erst eine Organisationsanalyse den Nachweis erbringen, daß ge­rechtfertigter Personalbedarf vorhanden ist. Das Muster einer innerbetriebli­chen Stellenausschreibung finden Sie nachfolgend dargestellt.