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Organisation, Führung und Personalmanagement : neue Perspektiven durch Flexibilisierung und Individualisierung / von Dieter Wagner
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Organisation, Führung und Personal

und Abstimmungsaufgaben einer speziell hierfür zuständigen Stelle bzw. Abtei­lung zugeordnet werden sollten.

Dies schließt jedoch nicht aus, daß gerade im Hinblick auf eine individuelle Per­sonalentwicklung vielfältige Abstimmungsprozesse mit Fachabteilungen, der Personalwirtschaft, der Weiterbildungs- und z.B. der Organisationsabteilung erforderlich sind und von daher eine enge Zusammenarbeit wünschenswert ist.

3.6 Arbeitszeit und Organisation (1) Arbeitszeit als Objekt organisatorischer Gestaltung

Insbesondere aus traditioneller aufbauorganisatorischer Sicht gilt die Arbeitszeit als eine Randbedingung bei der Aufgabengliederung. Dies trifft auch für räumli­che Überlegungen zu.

Für Erich Kosiol sind Raum und ZeitGrundkategorien, in denen sich für unse­re Erfahrungswelt alles Geschehen abspielt.% Im Vordergrund stehen jedoch naturgemäß Überlegungen zur Analyse und zur Synthese von Aufgaben. Dabei wird insbesondere bei den Überlegungen zur Stellenbesetzung deutlich, daß zu­mindest implizit von Voll(-Zeit)Stellen als dem überwiegenden Normalfall aus­gegangen wird. Zeitliche Aspekte tauchen sowohl bei Schichtarbeit als auch bei Stellenwechsel(job rotation) und beim Einsatz von Springern auf. Das Phäno­men der Aufteilung einer Vollzeitaufgabe in zeitlicher Hinsicht auf mindestens zwei Arbeitnehmer und der Substitution von Vollzeitarbeit durch Teilzeitarbeit hat jedoch erst in jüngster Zeit in organisationsbezogenen Veröffentlichungen seinen(geringen) Niederschlag gefunden,® ein Sachverhalt, der zu der lebhaften Diskussion aktueller Arbeitszeitformen im Bereich der Personalwirtschaftslehre in einem deutlichen Gegensatz steht.®

Die Fragestellung, wann eine gestellte Aufgabe erfüllt werden muß und welche Zeitdauer für einen Arbeitsablauf zu berücksichtigen ist, ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Personalbemessung, sondern auch aus ablauforganisatori­scher Sicht von Bedeutung. Neben demDilemma der Ablaufplanung, das sich auf den möglichen Zielkonflikt zwischen der optimalen Auslastung von Perso­nen und der Minimierung von Durchlaufzeiten bezieht, gibt es weitere spezielle Konfliktsituationen, die es z.B. hinsichtlich der Minimierung von Terminüber­schreitungen und Rüstzeiten zu bewältigen gilt. 7°

Zeitorientierte organisatorische Gestaltungsprinzipien gehen von der nach wie vor realistischen Annahme aus, daß Arbeitsvorgänge unter der Betonung ihres sukzessiven zeitlichen Ablaufs zu optimieren sind. Mittlerweile haben sich je­doch vielfach die Voraussetzungen geändert, die eine zeitliche Determiniertheit der Organisation als sinnvoll erscheinen lassen. Durch die Einführung neuer