Organisation, Führung und Personal 271
Technologien im Fertigungs- und Verwaltungsbereich, die im wesentlichen auf den Vormarsch der Mikroelektronik zurückzuführen sind, ist es hingegen möglich, den organisatorischen Spielraum für Arbeitsstrukturierung und Arbeitszeitgestaltung zu erweitern. Erich Staudt sieht in diesem Zusammenhang folgende Entwicklungstendenzen.”!
® Die Entkopplung von Mensch-Mensch- und Mensch-Maschine-Systemen und damit eine zunehmende Flexibilisierung und Individualisierung der Arbeitsverhältnisse, die sich z.B. in einer größeren Unterbrechbarkeit von Arbeitsabläufen oder einer geringeren zeitlichen Abhängigkeit eines Arbeitsplatzes von vor-, neben- oder nachgeordneten Tätigkeiten zeigt.
® Damit einher geht eine Individualisierung der Arbeitszeit-, Produktions- und Dienstleistungsstrukturen.
® Die Frage nach dem richtigen Arbeitsplatz(Raum, Zeit) ist auch neu zu stellen.
Sicherlich hängt es nicht nur vom Organisator ab, inwieweit traditionelle industrielle Ordnungsmuster zumindest in Teilbereichen aufgehoben werden. Dies hängt nicht zuletzt auch vom Gesetzgeber und den Sozialpartnern ab. Aber auch der Organisator ist aufgerufen, hier seinen Beitrag zu leisten.
(2) Abnehmende Übereinstimmung von Arbeitszeit und Betriebszeit
Die herkömmlichen Regelungen zur Dauer und zur Lage der Arbeitszeit werden zunehmend in Frage gestellt. Daß Veränderungen unausweichlich sind, haben auch die tarifpolitischen Auseinandersetzungen des Jahres 1984 gezeigt. Die Manteltarifabschlüsse in der Metall- und in der Druckindustrie verdeutlichen, daß(sogar) die kollektivrechtliche Verkürzung der Wochenarbeitszeit mit(begrenzten) Flexibilisierungsmöglichkeiten gekoppelt ist.
Lange Zeit stimmte die Arbeitszeit des einzelnen Arbeitnehmers mit der Betriebszeit in seinem Unternehmen überein. Dies ist auch heute meistens der Fall. In vielen Fällen hat sich dieses Kongruenzprinzip aber zu einem Dogma entwikkelt. Selbst der Siegeszug der Gleitzeit in den Verwaltungsbereichen hat nicht nachhaltig bewirkt, die Vorstellung auszurotten, wer nicht annähernd„pünktlich“, d.h. zu Beginn der längst abgeschafften früheren starren Arbeitszeit, an seinem Arbeitsplatz sei, könne unmöglich fleißig und zuverlässig sein.
Mittlerweile wird jedoch deutlich, daß sowohl sach-rationale als auch sozioemotionale Überlegungen dafür sprechen, daß persönliche Arbeitszeit und Betriebszeit zunehmend auseinanderlaufen.’?
® In vielen Unternehmen werden immer kapitalintensivere Maschinen eingesetzt. Bei einer möglichst langen Nutzung mit einer entsprechenden Maschi