272 Organisation, Führung und Personal
nenlaufzeit verteilen sich die Fixkosten auf eine größere Stückzahl, so daß der Fixkostenanteil pro Stück sinkt. Eine Verlängerung der Laufzeit wird bereits durch das„Durchfahren“ der Produktion bei den bisherigen Pausenzeiten erreicht. Sie kann sich aber auch auf die Verlängerung der täglichen Arbeitszeit, die Verlängerung der Arbeitstage pro Woche oder die Einführung von Schichtarbeit beziehen.
® Die Produktion ist in vielen Fällen Schwankungen unterworfen. Phasen mit verminderter Auslastung stehen Zeiten gegenüber, die nur mit Mehrarbeit bewältigt werden können. Deshalb empfiehlt es sich, die Betriebszeit innerhalb bestimmter Grenzen an den Auftragsverlauf anzupassen.
® Aus sozio-emotionaler Sicht ist zu bedenken, daß verschiedene Mitarbeitergruppen an Teilzeitarbeit interessiert sind, die sich auf einen gewissen Anteil (z.B. SO, 60, 70, 80 Prozent) der bisherigen Vollzeitarbeit bezieht. Dies gilt etwa für Frauen oder für leistungsgeminderte Mitarbeiter, die besonderen Belastungen ausgesetzt waren. Der gleitende Übergang in den Ruhestand knüpft ebenfalls an derartige Überlegungen an.
Arbeitszeit und Betriebszeit werden zukünftig stärker als bisher auseinanderlaufen. Dies führt aus organisatorischer Sicht u. U. zu einer stärkeren Arbeitsplatzteilung(z. B. Teilzeitarbeit, Jobsharing). Dabei kann es sowohl zu einer stärkeren Artteilung als auch einer verstärkten Mengenteilung bei der Stellenbildung kommen. Im ersten Fall verläuft die Grenzlinie zwischen Stellen mit unterschiedlichen Aufgaben, während bei der Mengenteilung Stellen mit gleichen Aufgaben gebildet werden.
In diesem Zusammenhang kann sich die Bildung von Teilzeit-Positionen sowohl auf die Art- als auch auf die Mengenteilung beziehen, während beim Jobsharing („zwei teilen sich einen Arbeitsplatz“) die Mengenteilung dominiert.
(3) Flexible Arbeitszeiten und ihre organisatorischen Konsequenzen
Die auch zukünftig zu erwartende weitere Verkürzung der individuellen Arbeitszeiten sollte insbesondere vor dem Hintergrund technologischer Veränderungen dazu führen, die bisherigen Formen der Arbeitszeitgestaltung zu überdenken. Willi Haller und Andreas Hoff empfehlen in diesem Zusammenhang:
— die Betriebszeit unabhängig von der Arbeitszeit zu gestalten,
— eine Pluralisierung der Betriebszeiten anzustreben,
— die individuellen Arbeitszeiten ebenfalls zu flexibilisieren, wobei
— ein Kompromiß bzw. ein Ausgleich zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen herzustellen ist.