282 Organisation, Führung und Personal
zu groß wird und von der Tantieme Impulse zur Leistungssteigerung ausgehen können. Dies schließt nicht aus, daß sich die Erfolgsgröße selbst auf mittelfristige Entwicklungen bezieht und damit eine zu starke Kurzfristorientierung vermieden wird.
Wird etwa das Unternehmensergebnis als Bezugsgröße verwendet, ist zu vermeiden, daß sich bilanzpolitische Dispositionen in unzulässiger Weise auf die Tantieme auswirken.
In vielen Fällen, z.B. bei einer kritischen Phase der Unternehmensentwicklung, sagen die Ergebnisparameter über die Leistung des Managements u. U. nur wenig aus. Hier könnten ein Wegfall der Tantieme u. U. leistungsmindernd wirken und falsche Maßgrößen zu einer Fehlsteuerung des Führungsverhaltens führen. Deshalb dürfen variable Entgeltregelungen nicht zu starr sein. Sie sollten sowohl die spezifische Situation des Unternehmens bzw. wichtiger Teilbereiche(Sparten, Bereiche, Tochtergesellschaften) als auch die jeweiligen strategischen Zielsetzungen berücksichtigen.
Allerdings werden Tantiemen oftmals nach mehreren Jahren als selbstverständlich betrachtet(Besitzstandsdenken), so daß ein Unternehmen nicht mehr imstande ist, eine Kürzung der Bezüge vorzunehmen.
Deshalb eignen sich Tantiemeregelungen besonders für„Schönwetterperioden“. Geht die Bezugsgröße nachhaltig zurück, besteht oft die Tendenz, das jeweilige Tantieme-System aufzugeben und u. U. tatsächliche oder vermeintliche Festtantiemen zu verwenden.
Unabdingbar für das Funktionieren einer Tantiemeregelung sollte jedoch sein, daß die betroffenen Führungskräfte über die für sie geltende Bonus-Regelung unterrichtet werden, damit sie diese auch als Motivationsinstrument®? akzeptieren.
Um den Problemen zu entgehen, die mit einer zu starren Verknüpfung mit bestimmten Erfolgsgrößen verbunden sind, sind einige Unternehmen dazu übergegangen, die individuelle Leistung der Führungskräfte mit den Zielen in Verbindung zu bringen, die mit der Führungsposition verbunden sind. Ein großer Unterschied besteht jedoch darin, ob die Aufgabenerfüllung lediglich— relativ global— an der funktionalen Zielsetzung ausgerichtet ist, die in der jeweiligen Stellenbeschreibung enthalten ist, oder ob nach detaillierten und umfassenden Zielkatalogen vorgegangen wird, wie es z. B. beim Management by Objectives vorgesehen ist.%
Während die erste Methode von einer eher lockeren Verbindung zwischen Zielsetzung und Gehalt ausgeht, setzt eine Zielsetzung nach dem Prinzip des Management by Objectives voraus, daß möglichst viele meßbare, eindeutige, nach