10. Da Personen selbstbezogene Informationen konstruktiv zu Selhstschemata verarbeiten und diese rekonstruktiv-selektiv memorieren, sind selbstbezogene Kognitionen in jeder Situation in hohem Maße idiosynkratisch. Fılıpp unterteilt den Prozeß der Aufnahme und Verarbeitung von Informationen in vier Schritte: a) Diskrimination( Selektion),
b) Enkodierung,
c) Speicherung,
d) Abruf( Reproduktion). Hier wird ihr kognitionspsychologischer Ansatz deutlich. In all diesen nuancierten Einteilungen kommt die begriffliche Verwirrung verstärkt zum Tragen. Demzufolge ergibt sich die Notwendigkeit, die für unseren Forschungsgegenstand erforderlichen Begriffe zu diskutieren.In Auseinandersetzung mit der Vielzahl der Auffassungen zum" Selbst" wird
von uns folgener Standpunkt vertreten:
"Das Selbstkonzept ist ein Rekonstrukt, welches das Selbst als Subjekt und Objekt der Erkenntnis und Bewertung umfaßt. Als multidimensionales, hierarchisch organisiertes Ganzes existiert es als Ergebnis zahlreicher Lern- und insbesondere sozialen!Interaktions erfahrungen. Es beeinflußt als relativ stabiles internes Modell alle
Sequenzen des Handelns”.
In diesem Ansatz sind unserer Meinung nach sowohl die kognitive als auch die affektive Komponente der Persönlichkeit integriert. Wir gehen davon aus, daß das Selbst ein psychologisches Konstrukt ist, welches sich aus differenzierten Bereichen zusammensetzt. Demzufolge sprechen wir von sich unterscheidenden Selbstkonzepten einer Person. Diese sind individuell verschieden strukturiert und relativ stabil. Damit vertreten wir den Standpunkt, daß Selbstkonzepte im Laufe der Ontogenese durch
Selbstwahrnehmungen, durch eine Vielzahl sozialer Interaktionen bzw.
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