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Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten bei Schülern der Primarstufe (Klasse 4) : eine Erkundungsstudie / Anneliese Felger-Pärsch. [Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]
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Es geht uns um die Strukturmerkmale Differenziertheit und Begründetheit. Betrachtet man diese Aspekte in der psychologischen Literatur so findet man Termini wie Differnziertheit bereits 1936 bei Lewin. Er spricht von Differenziertheit und Entdifferenzierung im Geschehen der Persönlichkeit, wobei er letzteren Prozeß explizit mit Integration gleichsetzt ( Lewin, 1936).

Im kognitiven Ansatz von Bieri( 1961) wird das Ausmaß an Differenziert­heit bestimmt. Damit bezeichnet er die Menge an Urteils-kategorien, die ein Individuum zur Kennzeichnung von Personen zur Verfügung hat. Diese, in einer aktuellen Situation gegebenen Aussagen des Individuums zur eigenen Person, spiegelt die Repräsentation des" Selbst" wider, wobeı sıch die Bandbreite von Person zu Person sehr differenziert darstellt. Die Verknüpfungen einzelner Urteile über sich selbst werden als Integration bezeichnet. Dagegen vertreten Harvey/ Hunt/ Schröder( 1961) die Auffassung, daß Differenziertheit, Diskrimination( Ausmaß an Abstufungs­möglichkeiten einer Beurteilung) und Integration in ihrer Ausprägung unabhängig vartieren. Sie räumen ein, daß ein höherer Grad an Integration mit einem gewissen Maß an Differenziertheit und Diskrimination einher­gehen muß. Frielingsdorf-Appelt( 1982) vertritt den Standpunkt, daß Diskrimination, Differenzierung, Integration keine psychischen Phänomene sind, die in eine entwicklungsmäßige Reihenfolge zu bringen sind, sondern kovarlieren als Prozesse auf verschiedenem Niveau von Konkretheit und Abstraktheit. In Personkonzepten sind unterschiedliche Schattierungen zu finden. Die Palette ist hier ebenfalls sehr groß.

Gerade die Frage nach der Begründetheit von Selbstaussagen läßt innerhalb der verschiedenen Entwicklungsstufen darauf schließen, inwieweit Personen die sich selbst zugeschrıebenen Merkmale interpretieren.

Im Ergebnis der Auswertung wissenschaftlicher Literatur finden sich einige Ansätze, die sich mit den oben genannten Strukturansätzen befassen.

Sie beziehen sich u.a. auf die Entwicklung und den Wandel der Struktur­

merkmale, z.B. der Differenziertheit in Abhängigkeit vom Lebensalter.

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