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Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten bei Schülern der Primarstufe (Klasse 4) : eine Erkundungsstudie / Anneliese Felger-Pärsch. [Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]
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vornehmen zu können, werden die gedächtnismäßig gespeicherten Informationen der Person aus dem Selbstkonzept abgerufen. Die Person überprüft, welche Elemente des Selbstkonzepts für diese konkrete Anforderungssituation zutreffend sein können und aktualisiert diese genauso wie Kenntnisse über andere Personen und Sachverhalte, Einstellungen zu sich selbst, zu einer Anforderung... und setzt diese zur Anforderungs ­bewältigung ein. Die von der Person in diesem Prozeß gemachten KErfah­rungen mit der Selbsteinschätzung, mit Fremdurteilen bzw. mit der Aufgabenbewältigung beeinflussen wiederum Selbsteinschätzungsfähigkeit

und verändern die Selbstkonzepte.

1.2.2. Merkmale der Selbsteinschätzung, besonders der Realitätsnähe

Selbsteinschätzungen werden durch eine Reihe von Merkmalen charakterisiert. Als relevante Betrachtungsebenen der Selbsteinschätzung können nach Franz( 1985) gelten:

- Adäquatheit

- Differenziertheit

- Höhe und Stabilität.

Die Auffassung von Franz( 1987), daß die Merkmale der Selbstein­schätzung im Zusammenhang existieren und sich gegenseitig bedingen, ist zu teilen. Als wesentliches Kriterium wird in der Literatur die" Adäquatheit hervorgehoben, d.h. der Grad der Übereinstimmung der Selbsteinschätzung mit dem eingeschätzten Gegenstand( Franz, 1987; Krause,1985). In den Arbeiten beider Autorinnen wird auf die Schwierigkeit der empirischen Erfassung der Adäquatheit hingewiesen. Zum Feststellen der Adäquatheit von Selbsteinschätzungen bzw. Selbstbildern reicht es nicht aus, den Grad der Übereinstimmung von Fremd- und Selbsteinschätzungen unter bestimmten Bedingungen als Kriterium für die Adäquatheit zu betrachten. Wir stimmen der Auffassung von Franz(1982)

zu, daß eine Übereinstimmung von Selbst- und Fremdeinschätzungen noch

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