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Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten bei Schülern der Primarstufe (Klasse 4) : eine Erkundungsstudie / Anneliese Felger-Pärsch. [Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]
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" Selbst" in zwei Richtungen entwickeln. Einmal" Self- as- object", das die Selbstwahrnehmungen und die Selbsteinschätzungen des Menschen bezeichnet( gemeint ist, wie eine Person von sich selbst als Objekt denkt) und zweitens" Self- as- process", wo das Selbst als aktiv Handelnder gesehen wird. Adäquates Verhalten eines Individuums ergibt sıch seiner Meinung nach daraus, daß die bewußten Erfahrungen mit der Realität" draußen" verglichen werden, d. h. die subjektive Wirklichkeit der objektiven Wirklichkeit gegenübergestellt wird. Dieser Vorgang erweist sich als sehr problembehaftet, weil er die Fähigkeit des Individuums voraussetzt, zwischen dem subjektiven Bild, das die Realität nicht adäquat widerspiegelt und einem Bild, das der Realität entspricht, entscheiden zu können( siehe Pervin, 1987). Rogers vertritt die Auffassung, daß es sıch bei dem subjektiven Bild, daß sich der Mensch von der Realıtät macht, um eine Vorannahme handelt, die dann durch Prüfung der Realität bestätigt oder verworfen wird. Die Prüfstruktur nennt er das" Selbst". Auch wenn sich eine Person in ihrer Persönlichkeit immer weiter von der Realität entfernt, wird dies oft von einem Zustand innerer Übereinstimmung mit dem Selbstbild begleitet( Konsistenz). Die Übereinstimmung( congruence) bzw. Nichtübereinstimmung( incongruence) kann es nach Rogers auf drei verschiedene Weisen geben: - zwischen dem" Selbst", wie es vom Individuum wahrgenommen wird, und dem konkreten organisierten Erleben( Konsistenz), - zwischen der subjektiven Wirklichkeit des phänomenalen Feldes und der Realität der Welt draußen, - zwischen dem Selbst und dem gewünschten Selbst(" ideal self"). Der Zustand der Inkongruenz ist für den Menschen dann bedrohlich, wenn er nicht ins Bewußtsein dringt. Die Menschen sind jedoch bestrebt, den Zustand der Kongruenz mit sich selbst zu verwirklichen. Erkennbar sind in Rogers Auffassungen vor allem der Entwicklungsbezug und das Streben des Menschen nach Kongruenz.

Die Bildung von Selbstkonzepten beginnt mit den ersten Interaktionen

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