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Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten bei Schülern der Primarstufe (Klasse 4) : eine Erkundungsstudie / Anneliese Felger-Pärsch. [Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]
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Altersangemessene Konfrontation mit Wertmaßstäben( brav- schlimm, richtig- falsch) ermöglichen eine soziale Orientierung und schaffen damit die Voraussetzungen einer spontanen Verhaltenssteuerung( Schenk­Danziger, 1990). Neben Anlage und Umwelt, die wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit sind, hat auch die aktive Selbststeuerung des Individuums eine große Bedeutung erlangt. Das selbststeuernde" Ich macht sich sehr früh bemerkbar. Von der Erziehung des Kindes hängt es u.a. ab, wie selbststeuernde Tendenzen wirksam werden können.

Verbale Fremdeinschätzungen von Sozialpartnern beeinflussen die Selbsteinschätzungsfähigkeit bei Kindern jüngeren Alters ebenso wie nonverbale( Franz, 1982). In dem Maße, wie das Kind durch Eltern, Lehrer, andere Erziehungspersonen angehalten wird, die verschiedenen Anforderungssituationen zu meistern, um eigene Kompetenzen( Ich-, Sozial- und Sachkompetenz) zu entwickeln bzw. über diese zu reflektieren, wird das Kind versuchen, die Eigenentwicklung zu steuern.

Dieser Prozeß ıst für den Lehrer diagnostisch relevant, weil man über Schülerselbsteinschätzungen u.a. auf die verschiedensten Persönlichkeits­

bereiche des Kindes schließen kann.

1.3.1. Darstellung eines Bedingungsgefüges zur Entwicklung von

Selbstkonzepten und der Selbsteinschätzungsfähigkeit

Im schulischen Kontext treten Faktoren auf, die von Kind zu Kind, bzw. von Anforderung zu Anforderung, differenziert wirksam werden( siehe Übersicht, S.27). Wir versuchen hier nur wesentliche Beziehungen und Bedingungen aufzuzeigen, die Einfluß auf die Selbstkonzeptentwicklung und die Entwicklung der Selbsteinschätzungsfähigkeit haben. Deutlich wird unserer Meinung nach, daß eine Vielzahl von Einflußfaktoren wirksam wird. Es wurden von uns jene ausgewählt, die für unsere empirischen Untersuchungen wichtig sind, nämlich die, die Auskunft über die

Differenziertheit der Konzepte psychischer Voraussetzungen bzw. über das

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