Unter Beachtung der Erfahrungen aus den Voruntersuchungen erfolgte eine Präzisierung des Inhalts und der Strukturiertheit der Arbeitsblätter. In der konkreten Untersuchungssituation wurden jedem Schüler drei Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der schriftlichen Addition und Subtraktion vorgelegt. Über eine Instruktion wurde den Probanden nahegelegt, über die eigenen Voraussetzungen hinsichtlich der mathematischen Anforderung und den eigenen Voraussetzungen zu reflektieren und sich für eine bestimmte Schwierigkeitsstufe zu entscheiden. Die Schüler führten nun eine prospektive Selbsteinschätzung durch( Wieviel Richtige wirst Du Deiner Meinung nach erreichen?). Durch dieses Vorgehen gelang es, daß Schüler über ihre eigenen mathematischen Fähigkeiten hinsichtlich der Anforderung nachdenken mußten. So wurde Stabenows( 1984) Auffassung unterstrichen, daß selbstreflektorische Überlegungen innerhalb einer Handlung an folgende Merkmale gebunden sind:
- wenn Freiheitsgrade vorhanden sind,
- wenn Risiken erlebt werden,
- wenn verschiedene Handlungen möglich sind.
Im Ergebnis der Selbstreflektion entstehen selbstbezogene Informationen. Diese aktuellen Informationen können mehr oder weniger realitätsnah sein. Weitere Selbsteinschätzungen legten die Probanden nach der Lösung jeder Aufgabe ab, indem sie ihre Wahrnehmung der Aufgabenschwierigkeit einschätzten. Nach der Lösung aller Aufgaben erfolgte eine retrospektive Selbsteinschätzung( Wieviel Aufgaben hast Du Deiner Meinung nach richtig gelöst?), gleichzeitig sollte diese Aussage begründet werden.
Im Vorfeld des Einsatzes der Arbeitsblätter wurde vom Mathematiklehrer ein Fremdurteil dahingehend abgegeben, welche Schwierigkeitsstufe jeder Schüler entsprechend seinen mathematischen Voraussetzungen wählen wird. Als Auswertungsstrategie bot sich der Vergleich der Selbsteinschätzungen
der Schüler an:
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