die Untersuchungssituation nur über eine allgemeine Instruktion erfolgte. Unsere Annahme hinsichtlich der Differenziertheit von Selbstkonzepten läßt eine Verifikation zu, da die Untersuchungen gezeigt haben, wie vielschichtig und individuell verschieden Kinder dieser Altersgruppe die eigene Person sehen. Aus der Qualität und Quantität der getroffenen Selbstaussagen lassen sich Zusammenhänge zu den individuellen entwicklungspsychologischen Voraussetzungen vermuten. Der Einfluß der verschiedenen Personvariablen, die von uns im Punkt 4 dargelegt wurden, spiegelt sich auch in den Selbstkonzepten der Kinder wider. So sind es vor allem Konzepte, die über somatische Merkmale, über die eigenen Fähigkeiten, über soziales Verhalten der Kinder dieser Altersgruppe Auskunft geben. Aber auch über affektive und motivationale Qualitäten wie Freuden, Ängste bzw. über die eigene Anstrengungsbereitschaft bei Aufgabenerfüllungen reflektieren die Probanden.
Eine Hinterfragung der freien Selbstzuschreibungen wurde von uns durch den Einsatz eines offenen Fragebogens erzielt. Dadurch konnten die Ergebnisse, die in der freien Selbstbeschreibung genannten Personaussagen bezüglich der Interessen, ihrer sozialen Einstellungen und ihrer Lieblingsfächer gefestigt werden. Vordergründig wurden von einer Vielzahl der Probanden jene Fächer und Interessen benannt, die besonders bewegungsintensiv sind, was auf eine Bestätigung entwicklungspsychologischer Besonderheiten dieser Altersgruppe hinweist. Wenn wir die Angaben der Kinder unserer Stichprobe nach den angezielten Veränderungen bestimmter Persönlichkeitsqualitäten bzw. Leistungseigenschaften analysieren, so sind sie in der Lage, das von ihnen Angestrebte über aufgestellte Strategien zu realisieren( S.105/106). In diesem Zusammenhang ist auffällig, daß in der Population etwa jedes vierte Kind mit sich" selbst" im Sinne des Nichtverändernwollens zufrieden ist. Das deutet auf eine eventuelle Tendenz der Selbstzufriedenheit mit den eigenen Personmerkmalen hin, was jedoch nur für diese Stichprobe nachweisbar ist. Zum Tragen kommt hier
unserer Ansicht nach auch, daß Kinder in diesem Alter noch ein allgemein
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