Druckschrift 
Untersuchungen zum Stand der Entwicklung von Selbstkonzepten bei Schülern der Primarstufe (Klasse 4) : eine Erkundungsstudie / Anneliese Felger-Pärsch. [Hrsg.: Direktorium des Instituts für Grundschulpädagogik]
Entstehung
Seite
92
Einzelbild herunterladen

positives Bild von sich selbst besitzen, was mit einer größeren Aus­differenzierung des Selbstkonzepts( Asendorpf/ van Aken, 1993) gekoppelt ist, nämlich inwieweit u.a. der individuelle Entwicklungsverlauf eines Kindes stimuliert( äußere Faktoren, wie der Einfluß der Familie, Sozialpartner, Aufgabenstellungen...) und dadurch die kindliche Ent­wicklung beeinflußt wird. Interessante Ergebnisse liefern die Unter­suchungen zum sozialen Eingestelltsein gegenüber den Lehrern und Mit­schülern. Die Einschätzungen, die die Schüler hier abgeben, deuten auf eine gutes soziales Auskommen hin, da der größte Teil( jeweils 135) der Meinung ist, sie hätten ein gutes Verhältnis zu ihren Lehrern und Mit­schülern. Nur wenige verneinen diesen Standpunkt. Die Begründungen für diese Einstellungen verdeutlichen wiederum, daß sie auf der Ebene der Verhaltens- und Leistungseigenschaften liegen, besonders aus dem sozialen bzw. aus dem Fähigkeitsselbstkonzept entstammen. Ein breites Spektrum bietet das Antwortverhalten auf die Frage," Woran denkst Du, wenn Du das Wort- Mathematikkontrolle- hörst?". Es wurde deutlich, daß der größte Teil der Assoziationen mit diesem Wort vor allem den Leistungs­bereich und den damit verbundenen Wertungen tangiert. Eigene Unzuläng­lichkeiten gegenüber den mathematikbezogenen Fähigkeiten sind auffällig.

5.3. Realitätsnähe von Selbsteinschätzungen

In der Grundschule hat sich bei vielen Kindern schon eine bestimmte Vorstellung von sich selbst entwickelt. Sie wissen, was ihre eigenen Fähigkeiten, aber auch ihre Schwächen sind und haben im Laufe ihres schulischen Lebens verschiedene soziale Beziehungen aufgebaut,- auch eine gewisse verfestigte Einstellung zur Schule generell. So konnten wir auf Grund unseres methodischen Vorgehens bei der Bestimmung der Realitäts­nähe von anforderungsbezogenen Selbsteinschätzungen im Mathematik­unterricht zunächst einmal eine hohe Zugewandtheit aller Probanden feststellen. Die für den Mathematikunterricht in Klasse 4 nicht typische

92