weiterführenden Untersuchungen Beachtung finden sollten.
Die erbrachten Befunde in der Begründetheit von Selbstaussagen und im Begründen erbrachter Leistungen veranschaulichen, daß sie von Kindern dieser Altersgruppe abverlangt werden können. In den Einschätzungen finden wir immer verschiedene Personqualitäten bzw. bestimmte Seiten von Fähigkeitsbildern. Für präzisere Klärung von Trends, wie sie sich in der Untersuchung mit der zunehmenden Differenzierung von Selbstkonzepten, deren Begründetheit nur andeuten, wären weiterführende Untersuchungen notwendig. Hier bleiben Fragen offen, die von erheblicher Relevanz für die Arbeit des Lehrers wären, die jedoch den Rahmen dieser Erkundungsstudie sprengen würden. Gerade die Frage nach der Begründetheit der Selbstaussagen, könnte Aufschluß über das individuelle Entwicklungsniveau( sprachlichen, kognitiven ... Voraussetzungen eines Kindes) geben. Das war in unserem Forschungsansatz nicht angezielt.
Das hohe Maß an Übereinstimmungen von Lehrer- und Schülerurteilen bestätigt bisherige Untersuchungserkenntnisse, daß in den unteren Klassen noch sehr häufig Fremdurteile vom Kind übernommen werden. Bei Annahme dieser Urteile gestaltet sich das soziale Miteinander von Lehrern und Schülern günstiger, wenn solche Möglichkeiten des Einschätzens von beiden Seiten angestrebt werden.
Das eingesetzte Methodeninventarium hat sich für diese Erkundungsstudie bewährt. Um jedoch Aussagen über ontogenetische Veränderungen von Selbstkonzepten bzw. der Selbsteinschätzungsfähigkeit treffen zu können, eignet sich unser Untersuchungsdesign nicht. Eine Längsschnittstudie könnte dem Veränderungsprozeß eher Rechnung tragen.
Weitere Untersuchungen sollten die erbrachten Befunde erhärten, da es unserer Ansicht nach günstig wäre, weitere Personvariablen genauer zu betrachten. Wir denken dabei an das Niveau der sprachlichen Entwicklung, weil wir durch die Vielfältigkeit der Selbstaussagen in den freien Selbstzuschreibungen dazu angeregt wurden. Als forschungsmäßig wertvoller sehen wir auch eine
günstigere Unterteilung der Leistungsgruppen an, nicht wie in unserem Fall,
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