von Aggressionen gespielt wurde, oder wie ein Lied, ein Klavierstück oder das Vorführen eines funktionierenden Gebrauchsgegenstandes aus dem Technikunterricht. Insbesondere aber können und sollten diese Wochenabschlußfeiern auch genutzt werden, um Regeln und Rituale des schulischen Zusammenlebens zu besprechen, ebenso wie Verstöße dagegen aufzuarbeiten. Gerade bei der in Brandenburg zu erwartenden Verkleinerung von Grundschulen, ihrer zunehmenden Überschaubarkeit liegen in Festen und Feiern große Perspektiven, Lernen und Leben an der Schule gut und menschlich zu gestalten. Schüler der älteren Grundschulklassen können hierfür bereits eine hohe Eigenverantwortung übernehmen.
Die angeführten Grundideen bzw. Modelle sind sicher nur wenige von vielen. Aber sie sind nützlich und brauchbar, um der heutigen Lebens- und Lernwelt zehn- bis zwölfjähriger Schüler in der Grundschule besser gerecht zu werden. Mit ihrer Realisierung sind Schritte verbunden, die Schule zu einem Ort des Gebrauchtwerdens von Kindern werden zu lassen - wie Harmut von Hentig in seinem eben erschienenen Buch“Die Schule neu denken” erneut fordert. Jedes Kind hat ein recht darauf zu erfahren: “Ich werde gebraucht, ich mit meiner Fähigkeit und Lust zum Aufräumen; Marlies mit ihrem Mut voranzugehen und ihrer Kraft, andere zu führen; Klaus mit seiner bedächtigen Art zuzuhören und selbst zu raten; Anna mit ihrer Musikalität(und totalen Sperre gegen Mathematik); Michael mit seiner Gabe, ein Problem schnell zu erfassen und verständlich zu erklären.”
4, Drei abschließende Impulse für Lehrerhandeln
e Gilt für die Grundschule überhaupt, daß das Kind nicht nur einseitig kognitiv gefordert und beansprucht werden soll, so gilt das für die 5. und 6. Klasse ganz besonders. Natürlich benötigen diese Kinder hinreichend geistiges Futter, hinreichend Impulse, wie man lernt, hinreichend Anregungen für wissenschaftliche Arbeitsweisen. Ebenso aber brauchen sie ein Eingehen auf ihre Gefühlswelt, das Schaffen fördernder Bedingungen für Kommunikation und Leben in der Gemeinschaft.
e Sie sind auf Rat und Beratung Erwachsener- der Lehrer- angewiesen, machen es jedoch keinem leicht, ihnen zu raten. Erwachsene sollten sich von der Vorstellung lösen, daß ein Rat sofort durch die Tat eingelöst wird. Damit sind langwierige Prozesse verbunden, und Lehrer müssen auch lernen, damit zu leben, daß ihr Rat zuweilen nichts fruchtet.
? Hentig, H. v.: Die Schule neu denken. Eine Übung in praktischer Vernunft. München/Wien 1993, 5.185.
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