Schule eine offene Sexualerziehung anstrebt, um den Heranwachsenden auf dem Wege vom Kind zum Jugendlichen zu begleiten.
In dieser Übergangszeit, der im schnellen Wachstum besonders auffällig erscheint, müssen die Kinder jetzt mehrere Herausforderungen bestehen, wie u.a. das Einsetzen der Geschlechtsreife, den Übergang vom konkreten zum abstrakten Denken. Weiterhin ergeben sich Veränderungen im sozialen Umfeld der Heranwachsenden. Um diese Übergangszeit zu bewältigen, brauchen sie Erwachsene, die ihnen helfen, diesen Weg zu gehen, gemeinsam eine Brücke zu bauen.
Kognitive Entwicklung
Neben den körperlichen Veränderungen spielt der Stand der geistigen Entwicklung eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund ist es notwendig, einige Aussagen zum allgemeinen Stand der Entwicklung dieser Altersgruppe zu treffen, auch wenn große individuelle Unterschiede existieren. Geht man von der Piagetschen Einteilung(1975) aus, so befinden sich Kinder dieses Alters in der konkret-operationalen Periode. Diese Phase umfaßt das Alter von neun bis zwölf Jahren. In der Sozialisation treten Fortschritte auf, da das Kind seinen eigenen Standpunkt dezentrieren kann. Es beginnt, den Egozentrismus zu überwinden.
Kennzeichnend für diese Ebene der Denkentwicklung ist, daß das Kind Operationen ausführen kann, die sich unmittelbar auf Objekte beziehen. Konkret heißt nicht, das Kind müsse Objekte tatsächlich anfassen oder sehen, um Probleme lösen zu können, sondern es heißt, das Kind beschäftigt sich entweder mit direkt wahrnehmbaren oder vorstellbaren Objekten. Während der konkret-operationalen Periode werden Kinder immer sicherer im Umgang mit geistigen Operationen in bezug auf die Umwelt. Sie erkennen, daß Objekte mehrere Eigenschaften haben können. Der Egozentrismus- die einzig auf dem Ich beruhende Betrachtungsweise des Kleinkindes- verliert sich mit zunehmendem Alter, Spracherfahrung und Sozialisation. Ein weiterer Faktor für diese Entwicklungsperiode ist hervorzuheben: das Kausalitätsprinzip. Es zeigt sich in diesem Alter, daß Kinder Beginnen, Ursachen zu erfassen und Probleme auf der Grundlage von Hypothesen und Fragestellungen zu lösen.
Auf der Ebene der Gefühle ist der Wille das Äquivalent zu den Operationen des Denkens. Der Wille ist für Piaget die Steuerung der Energie und nicht die Energie selbst. In enger Verbindung mit der kognitiven steht die sprachliche Entwicklung. Für diesen Altersabschnitt ist charakteristisch, daß die sprachlichen Fähigkeiten in qualitativer Hinsicht zunehmen, z.B. was den Umfang des Wortschatzes und die Länge der Sätze betrifft, aber auch in quantitativer Hinsicht. Es kommt zu einem differenzierten Verständnis für Wortbedeutungen. Das verdeutlichen u.a. die Untersuchungen
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