flektieren, können im Unterricht Angebote geschaffen werden, die eigene Selbsteinschätzungsfähigkeit zu entwickeln. Hier kann die Grundschule Bedingungen schaffen, Hilfen anbieten und konkrete Ziele stecken. Sie kann Selbstentwicklung der Kinder unter Beachtung der individuellen Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen beeinflussen, indem Möglichkeiten geschaffen werden, z.B. Lernangebote bereitstellen, Freiräume gewähren, zur Konfliktbewältigung anregen, Verantwortlichkeiten übertragen, zur Absprache von Regeln und Verbindlichkeiten bereit sein, Grenzen gemeinsam festlegen....
Der Umgang mit anderen, mit Gleichaltrigen, ist die Basis, daß sich ein handlungsbewußtes, selbstbewußtes Ich herausbilden kann. Hierzu tragen gemeinsame Erlebnisse an den unterschiedlichsten Lernorten bei. Auch die Haltung der Lehrerinnen und Lehrer zum einzelnen Kind beeinflußt die Entwicklung der Selbstkonzepte von Schülerinnen und Schülern.
Das Verhältnis zu den Gleichaltrigen
Für diese Altersgruppe läßt sich zunehmende Geschlechtshomogenisierung feststellen. Oswald et al.(1989) untersuchten das Verhalten von Mädchen und Jungen in Klasse 1 und Klasse 4 bis 6. Es zeigte sich bei Erstkläßlern bereits eine gewisse Trennung beider Geschlechtsgruppen, die aber noch leicht überwindbar war, wenn man gemeinsam handelte. In den Klassen 4/5 gab es kaum noch Interaktionen zwischen Jungen und Mädchen. Bei Zehnjährigen werden Neckereien und Spaß von Mädchen oft abgelehnt und Jungen, die sich in dieser Form den Mädchen nähern, erfahren Zurückweisung.
Analysen des psychologischen Aspektes von Geschlechtsunterschieden konnten zeigen, daß es zwar einige Unterschiede im intellektuellen, emotionalen und sozialen Verhalten gibt, aber auch viele Bereiche, wo keine Unterschiede vorliegen, starke Überlappungen in den Verteilungskurven der beiden Geschlechter auftreten. Unterschiede wurden in der verbalen Intelligenz(zugunsten der Mädchen), im räumlichen und mathematischen Denken(zugunsten der Jungen) gefunden, wobei auffällt, daß diese Unterschiede erst im Schulalter auftreten. In der sozialen Interaktion verhalten sich Jungen oft aggressiver; größere Ängstlichkeit der Mädchen läßt sich nur aus der verbalen Selbstbeschreibung ablesen, nicht aber an physiologischen Maßen.
Im Verlaufe der Entwicklungsphase der Pubertät zeichnet sich jedoch zunehmend eine Unterschiedlichkeit der Geschlechter ab. Aus dieser Situation resultiert ein zunehmendes Interesse am anderen Geschlecht. Die vorherrschende Ungleichheit weckt über die gleichgeschlechtlichen Beziehungen hinaus den Wunsch zur Kontaktaufnahme mit Andersgeschlechtli
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