sichtigt. Für den Rechtschreibunterricht beispielsweise sind das Leitsätze,
wie:
— Rechtschreibunterricht ist vor allem übender Unterricht.
— Das Lern- und Übungsmaterial muß konsequent aufeinander aufbauen.
— Beim Aufbau des Grundwortschatzes müssen den Kinder(unterschiedliche Lerntypen!) alle Lösungswege angeboten werden.
— Selbstkontrolle und Fehlersensibilität fördern die Selbständigkeit in der Rechtschreibung.
— Langsame Lerner brauchen Geduld, Ermutigung und viel Zeit zum Lernen.
Inhaltliche Förderung der LRS-Schüler/innen muß immer an den konkreten Schwierigkeiten, die das betreffende Kind hat, orientiert sein und auf einer Schwierigkeitsstufe beginnen, auf der es Erfolge erleben kann. Deshalb ist eine genaue Fehleranalyse unabdingbare Voraussetzung für eine effiziente Förderung. Die Möglichkeiten der Binnendifferenzierung sind ebenso zu nutzen wie die Förderung in klasseninternen oder klassen- bzw. jahrgangsübergreifenden Gruppen. Diese besonderen Fördermaßnahmen erfolgen nach der Erfahrung der Lehrer/innen in zu wenigen Förderstunden, die auch nur dann zur Verfügung stehen, wenn Haushaltsmittel vorhanden sind oder die Förderstunden aus dem normalen Stundenkontingent abgedeckt werden können.
Ein Diskussionsthema ist nach wie vor die Problematik der Leistungsbewertung bei LRS. Die KMK-Grundsätze haben das Entlastungsgebot, das es in früheren Erlassen gab, stark relativiert. Nun unterliegen auch LRS-Schüler/innen grundsätzlich den für alle geltenden Maßstäben der Leistungsbewertung. Allerdings heißt es dazu in$ 4.1:„Der Lehrer soll nach seinem pädagogischen Ermessen die Leistungserhebung dem aktuellen Leistungsstand des einzelnen Schülers anpassen.“(vgl. KMKGrundsätze 1978) In vielen Bundesländern, so auch in Brandenburg, gilt bis Klasse 6, daß eine pädagogische Bewertung und zurückhaltende Gewichtung oder Notenaussetzung für die Rechtschreibleistung im Fach Deutsch vorzunehmen ist. Verstärkt sollen die Inhalte schriftlicher Ergebnisse und insbesondere die mündliche Leistung zur Leistungsfeststellung herangezogen werden. Einige Schüler/innen werden dadurch sicherlich entlastet, jedoch werden die größeren Probleme vieler anderer gar nicht gesehen: Wie soll ein Kind durch mündliche Leistungen das ausgleichen, was es im Schriftlichen nicht vermag, wenn es auch Schwierigkeiten im Lesen hat und sich vor jeder Leistungsdarstellung vor der Klasse fürchtet? Ein Kind, dessen Wortschatz und Ausdrucksfähigkeit aufgrund der Leseund Schreibschwierigkeiten eingeschränkt sind, kann kaum„gute“ schriftliche Arbeiten produzieren. Dies gilt auch für alle„nichtsprachlichen“ Fä
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