Klassenfahrten.
Der Blick zum Kind- Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen
Für Beobachtungen lohnt sich eine möglichst breite Erfassung psychophysischer Äußerungsformen. Folgende Verhaltensbereiche bieten sich an: der motorische, kognitive, affektive und soziale. Durch eine Vielzahl von Beobachtungen entsteht ein Bild von einem Kind. Es können so Aussagen zu den körperlichen Haltungs- und Bewegungsmerkmale des Individuums, zu Leistungen des Erkennens(Vorstellens, Wahrnehmens, Denkens), zu motivationalen Verhaltensmerkmalen(z.B. Leistungsmotivation, Willensäußerungen, Spiel- und Neugierverhalten) gemacht werden. Auch Aussagen zu den sozialen Qualitäten der kindlichen Persönlichkeit sind beobachtbar. Über verschiedene Persönlichkeitsbereiche können Aussagen über ein Kind getroffen werden: — Selbstkonzept — Fähigkeiten — Anstrengungsbereitschaft — Merkfähigkeit — Selbständigkeit — Interessen, Vorlieben — Umgang mit Erfolg bzw. Mißerfolg — Kognitiver Stil — Verhaltensweisen — Kooperationsfähigkeit...
Wie halte ich meine Beobachtungen fest Die gewonnenen Daten aus der Beobachtung können unterschiedlich aufgezeichnet werden:
— Protokollform(für Verläufe in der Zeit, Erfassung bestimmter Situationen...)
— Strichlisten(z.B. Meldeverhalten, Anzahl von Unterrichtsstörungen...)
— Soziogramme(Wahlverhalten, z.B. soziale Beziehungen...)
— Schätzskalen oder Ratingskalen(In welchem Grad ist ein Merkmal ausgeprägt?)
Durch den Einsatz von Schätzskalen wird eine größere Objektivität, Zuver
lässigkeit und Gültigkeit der Beobachtungsergebnisse angestrebt. Eine
Schwierigkeit ist das Sammeln von Beobachtungsergebnissen. Ohne Noti
zen bleiben beobachtbare Verhaltensweisen nicht im Gedächtnis haften. Für
ein langfristiges Festhalten bieten sich pädagogische Aufzeichnungen in
Tagebuchform oder Karteien an. Diese können durch Protokolle von Ge
spräche mit den Kinder bzw. mit Kolleginnen und Kollegen ergänzt werden.
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