Auch Fehlerlisten erweitern das Bild von einem Kind.
Wie kann ich Fehler vermeiden
Aus dem Merkmalen der Wahrnehmungen(wie Subjektivität, Erregung,
Grad der Aufmerksamkeit, Müdigkeit..) ergeben sich häufig Fehlerquellen.
Einige Fehler bei der Wahrnehmung und Beurteilung sind(nach Ingenkamp
1992):
— Nicht die beobachtbaren Verhaltensweisen werden gesehen, sondern man macht sich ein Bild.
— Jede Wahrnehmung wird vom sozialen Zusammenhang bestimmt.
— Man schließt aus einer bestimmten Eigenschaft der Persönlichkeit auf andere(logischer Fehler).
— Es werden Persönlichkeitseigenschaften einer Person vom Gesamteindruck her eingestuft(Halo- oder Hofeffekt).
— Die Wahrnehmung richtet sich nach dem ersten Eindruck(Primacy- effect).
— Die Wahrnehmung wird von der Einstellung des Beobachters beeinflußt (Pygmalioneffekt). Ist man von den Leistungsmöglichkeiten eines Kindes überzeugt, so führt man es zu besseren Leistungen).
Beobachtungen werden vom Beobachtenden"gemacht". Sie fallen ihm nicht als fertige Abbildung der Wirklichkeit in den Schoß. Über Beobachtungen kann nur in sprachlicher Form, also übersetzter Form berichtet werden. Deshalb sind Beobachtungsberichte immer mit vielfältigen Sprach- und Kommunikationsproblemen verbunden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, Fehler lassen sich vermeiden, wenn man sich der Quellen bewußt wird, wie u.a. Erst-Eindruck, Voreinstellungen, Vorurteilen, Globaleindrücke, Fehlattributionen.
Die Lebensprobleme der heute heranwachsenden Kinder sind so viel größer als ihre Lernprobleme, sie schieben sich gebieterisch vor diese oder fallen ihnen in den Rücken, daß die Schule, wenn überhaupt belehren will, es erst mit den Lebensproblemen aufnehmen muß: sie muß zu ihrem Teil Leben ermöglichen. Hartmut von Hentig
Beraten- eine Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern
Gerade die Beratungsaufgaben von Lehrerinnen und Lehrern erhöhen sich im pädagogischen Alltag zunehmend. War Schulalltag schon immer Beratungsalltag, so wird gerade in der heutigen Schule die Beratungskompetenz jedes einzelnen gefragt. Stehen doch vor jeder Lehrkraft, die in den 5. und
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